Köstliches aus dem Bauerngarten

Bunte Sommerblumen zwischen Gemüse, Obst und Kräuterbeeten - alles schaut ganz natürlich aus und vermittelt für „Radio Wien“ Pflanzenexperte Karl Ploberger die Schönheit des Lebens auf dem Land.

Stauden wie Rittersporn, Glockenblumen oder Sonnenhut begleiten Himbeeren, Heidelbeeren und einen großen Apfelbaum. Dazwischen werden blühende Strauchpflanzen, wie Schneeball oder Hortensien gesetzt. Abgerundet wird das Ganze durch Gemüsepflanzen, wie Tomaten, Zucchini oder Kürbis. Neben den klassischen Bauerngarten-Pflanzen gibt es laut Ploberger noch einige ungewöhnliche Pflanzen, die nicht fehlen sollten:

Melde - zierend und robust
Die Rote Gartenmelde ist eine Bauerngartenpflanze mit langer Tradition. Leicht sät sie sich von selbst aus, taucht zwischen Gemüse oder Sommerblumen auf und wirkt mit ihrem mattroten Laub und dem tannenähnlichen Wuchs so zierend und dekorativ, dass ihr Wert als spinatähnliches Gemüse leicht in Vergessenheit gerät.

Glücksklee - Rübchen zum Essen
Jeder kennt den Sauerklee. Als „Glücksklee“ wird die raschwüchsige Pflanze aus Mexiko zu Neujahr in Massen aus Knöllchen herangezogen. Dass sie auch im Garten gedeiht, vor allem an Beeträndern zur Einfassung, ist weniger geläufig und schon gar nicht, dass man im Herbst von ihr zarte, leckere weiße Rübchen ernten kann. Die Wurzel ist fleischig verdickt. Man kann sie dünsten und süßsauer anrichten, ähnlich wie Rote Rüben.

Bauerngarten

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Meerkohl (Crambe maritima)
Der Meerkohl ist heute fast vergessen. Um die Jahrhundertwende hat man von diesem Kohlgewächs im Frühling wohlschmeckende fleischige, spargelähnliche Triebe geerntet. Man kann die Pflanzen anhäufeln oder sie ähnlich wie Rhabarber unter einem Eimer antreiben. Ab Mai erscheinen viele reinweiße Blüten, die Verwandtschaft zum Riesenschleierkraut (Crambe cordifolia) ist dann nicht mehr zu leugnen.

Weitere Delikatessen aus Großmutters Bauerngarten sind maigrüne Blätter des Bärlauchs (Allium ursinum), dem heimischen wilden Lauch, der im Frühling massenhaft feuchte Waldböden bedeckt. Die Blätter sind gesund und wohlschmeckend. Der Knoblauchgeruch verflüchtigt sich bereits kurz nach dem Verzehr.

Mangold - schön und gesund
Mangold oder Römerkohl wird in vielen Gärten als Ersatz für Spinat angebaut. Vorteil: Die fleischigen, grünen Blätter stehen beinahe ganzjährig zur Verfügung, auch im Hochsommer, wenn normaler Spinat schießt. Die mit der Zuckerrübe verwandte Gattung ist jedoch sehr variabel. Neben den üblichen Sorten mit rhabarberdicken weißen Blattstielen gibt es auch Züchtungen mit bis zu zwölf Zentimeter breiten, fleischigen Stielen, dem vor allem in der Schweiz beliebten Stielmangold. In Amerika gibt es gelbstielige Züchtungen. Besonders interessant sind jedoch Sorten wie ‚Vulkan‘, ‚Feurio‘ oder ‚Rhubarb Chard‘ mit feuerroten Stielen und dekorativen Blättern, deren Blattnerven im Gegenlicht eine besondere Augenweide sind. Stiel und Blätter sind essbar.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 15. April 2016

Der Experten-Rat: Mangold hat einen noch wenig bekannten Zierwert. Die Pflanzen kann man im Garten für Einfassungen verwenden oder als dekorative Farbkleckse auf Blumenbeeten. Auch als Unterpflanzung bei den hochwachsenden Gladiolen ist Mangold gut geeignet.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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