Gärten für Allergiker

Kaum regt sich das erste Grün, beginnt für viele Mitmenschen die Leidenszeit: Der Heuschnupfen, „Radio Wien“ Pflanzenexperte Karl Ploberger weiß, welche Pflanzen allergikerfreundlich sind.

Für Gartenfreunde gibt es Linderung, wenn man einige Tipps beachtet: Zwischen vier und acht Uhr morgens ist der Pollenflug am intensivsten. In dieser Zeit sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben. Bei der Gartengestaltung kann die Pollenbelastung erheblich gemindert werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass möglichst alles, was Heuschnupfen oder Asthma auslöst, gemieden wird.

Mauern, Glaswände und Dichtzäune schaffen windberuhigte Gartenräume. Größere Wasserflächen, Wege und Plattenbeläge sind charakteristisch für den allergenarmen Garten. Wasserpflanzen wie Seerosen, Sumpfcalla, Wasserschwertlilien oder Hechtkraut (Pontederia) werden von Allergikern meist gut vertragen. Bewegtes Wasser sammelt Pollen auf.

Mauer mit Wein und Efeu

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Bepflanzte Mauer

Pflegeleichtes für den Allergiker

Die Pflanzenauswahl sollte sich auf solche Arten beschränken, die im Sommer wenig Pflege brauchen, also auf Stauden und hartlaubige Sträucher wie Rhododendron oder Kirschlorbeer.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 22. April 2016

Im allergenarmen Garten gibt es keine Rasenflächen, denn kurzgeschnittene Gräser wirken als Staubfänger und wirbeln die Pollen beim Mähen wieder auf. Aus dem gleichen Grund sind auch Hecken als Sammler von Pilzsporen und Staub nicht gerne gesehen. Beim Schneiden kommt alles wieder in den Umlauf. Spaliere, Mauern oder Dichtzäune aus Holz sind die willkommenen Alternativen. An ihnen ist Platz für viele dekorative Kletterpflanzen, die wie Efeu immergrün sind oder wie Glockenreben, Kaiser- und Purpurwinden schöne Blüten tragen. Wein, Kiwi und Kletterzucchini bringen leckere, nahrhafte Früchte hervor.

Als Wegebelag sollten keine Holzschnitzel, Sägespäne oder Holzhäcksel verwendet werden. Darauf wachsen viele Pilzsporen, die häufig Auslöser sind für Allergien. Stattdessen ist der früher so gerne verwendete Zierkies eine gute Alternative. Eine dünne Schicht Kies und ein vorher verdichteter Boden oder ein Vlies darunter genügen, um kein Unkraut hochkommen zu lassen.

Gefüllte Sorten bevorzugt

Für die Sommerbepflanzung von allergiefreien Beeten bietet sich eine breite Auswahl an. Fleißige Lieschen, Salbei, Geranien, Löwenmäulchen, Fingerhut, Stiefmütterchen, Studentenblumen, Kapuzinerkresse oder Bartfaden, sind robust und blühen lange. Gut geeignet sind auch Stauden wie Glockenblumen, Akelei, Flockenblumen, Nelkenwurz, Schwertlilien, Funkien, Storchenschnabel, Taglilien, Rittersporn und Tränende Herzen. Ploberger: „Bevorzugen Sie vor allem gefüllte Sorten , denn bei diesen sind die Staubgefäße in Blütenblätter umgewandelt, die Blüten sind somit steril.“

Neue Entwicklungen gibt es bei Lilien und Sonnenblumen mit Sorten, bei denen die Pollen weggezüchtet wurden. Vorsicht ist geboten bei stark duftenden Pflanzen wie Engelstrompeten, Orangen, Zitronen, Mandarinen, denn sie stehen im Verdacht, bei empfindlichen Menschen Asthma auszulösen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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