Was kränkt, macht krank

Beschwerden können psychosomatisch sein und tatsächlich hat fast jede Erkrankung auch einen seelischen Anteil. Welcher das sein kann, und wie man seine Psyche unterstützen kann, erklärt Allgemeinmediziner und Autor Dr. Günther Loewit.

Nur allzu gerne vergisst die moderne Medizin, dass der Mensch aus Körper und Seele besteht. Das bedeutet, dass sowohl bei der Entstehung von Krankheiten, als auch bei deren Behandlung beide Komponenten eine - wenn auch unterschiedlich ausgeprägte - Rolle spielen.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Vormittag“, 13.6.2016

So kann bei der Entstehung einer Gastritis neben dem Vorhandensein des Keimes Helicobacter auch Nikotin- und Alkoholmissbrauch, sowie seelischer Stress von Bedeutung sein. Wobei ja schon der Nikotin- und Alkoholmissbrauch eine psychische Teilkomponente hat. Trotzdem kann der Patient bis hierher schmerzfrei sein.

Frau greift sich mit beiden Händen an den Kopf

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Wenn dann noch durch das Essen schwer verdaulicher Nahrungsmittel die Schmerzsymptomatik ausgelöst wird, setzt sich die medizinische Untersuchungsmaschinerie in Gang und wird nach einer Magenspiegelung letztlich den Keim Helicobacter Pylori als Auslöser für die Gastritis dingfest machen. Und übersieht dabei, dass Stress, Nikotin, und Alkohol auch ihren Teil zur Entstehung dieser Krankheit beigetragen haben.

Die gleiche Einseitigkeit begegnet uns in der Therapie wieder. Es wird im Allgemeinen ein Medikament zur Verringerung der Magensäure und eine antibiotische Therapie verabreicht werden. Genauso gut könnte man aber durch die Behandlung der psychischen Faktoren die Beschwerden des Patienten lindern. Dieser Gedankenansatz gilt für so gut wie alle Erkrankungen. Einmal mehr, einmal weniger.

Tipps:

  • Was kränkt, macht krank - seelische Ausgeglichenheit wird die Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen im Allgemeinen verringern.
  • Und umgekehrt können bei vielen Krankheiten Verbesserungen im Bereich des seelischen Wohlbefindens zur Heilung beitragen. Denn im Wort Heilung steckt auch das Wort „heil“. Denken Sie dabei - nur zum Beispiel - an das Burn-out Syndrom.
  • Denken Sie beim Umgang mit ihrer Gesundheit immer daran, dass Sie nicht nur aus einem Körper, sondern auch aus einer Seele und deren Bedürfnissen bestehen.

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