Die schönsten Schattenseiten

Viele Gartenliebhaber wissen mit den nicht sonnigen Bereichen nichts anzufangen, dabei sind gerade in diesen Bereichen, wie Radio Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger versichert, oft sehr eindrucksvolle Gestaltungen möglich.

Gerade in älteren Gärten, wenn Bäume und Sträucher größer werden, entstehen diese Schattenseiten. Wer im Garten eine ausgewogene Gestaltung gewählt hat, der wird mit diesen Schattenecken keine Probleme haben. Im Zentrum eines Schattengartens kann sich ein Wasserbecken befinden. Mit einem Quellstein, der im Laufe der Zeit bemoost wird. Das Murmeln und Glucksen des Wassers schafft eine beruhigende Atmosphäre. Wichtig sind auch hier wieder Sitzgelegenheiten, denn nur wenn dieser Gartenteil „bewundert“ werden kann, wird er Gefallen finden.

Als Wegmaterial kann Rindenmulch, Holzhäcksel oder auch nur festgestampfte, lehmige Erde verwendet werden. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und das geringe Licht setzen auch diese Wege rasch Moos an – fast wie in den japanischen Gärten. Efeu und Farne gelten zweifellos als die Favoriten für den Schatten. Efeu ist der Bodendecker, die Farne liefern die Struktur. Beide Pflanzenarten sind anspruchslos. Der Boden sollte humos und nicht zu trocken sein. Durch das Bedecken des Bodens mit Mulchmaterial können aber beide Vorlieben erreicht werden.

Farn / Garten im Schatten

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Lichtblicke im Schatten

Der Boden im schattigen Teil eines Gartens ist meist leichter mit Humus zu versorgen, als andere Teile: Blätter und herabgefallene Äste können nämlich unter Bäumen und Sträuchern liegen bleiben und bilden schon nach wenigen Monaten, so wie in einem Wald, eine Mulchdecke, die das Bodenleben fördert. Unter anderem verstecken sich darin Laufkäfer, die zu den größten Schneckenvertilgern gehören. Sowohl die Schneckeneier, als auch die kleineren Nacktschnecken werden von diesen Käfern gefressen.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 22. Juli 2016

Wer einmal Englische Gärten besucht hat, der wird erstaunt sein, mit welcher Hinwendung die schattigen Bereiche gestaltet werden. Panaschierte Blätter, also Laub mit Blattzeichnungen in Weiß, Gelb, und Hellgrün, schaffen auf sonnenlosen Beeten Lichtblicke. Efeu und Hortensien (die aber meist nicht zum Blühen kommen) und sogar den als Wurzelunkraut gefürchteten Giersch (Erdholler) gibt es in buntlaubigen Sorten.

Pflanzentipps für den Schatten

Einige Farne, die besonders schön sind: Rippenfarn (Blechnum spicant), Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris), Perlfarn (Onolcea sensibilis), Königsfarn (Osmunda regalis), Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium), Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) und Schildfarn (Polystichum sp.).

Besonders wüchsige Schattenpflanzen sind: Frauenmantel (Alchemilla molis), Bergenien (Bergenia sp.), Funkien (Hosta sp.), Kissenprimeln (Primula vulgaris), Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Haselwurz (Asarum europaeum), Schaumblüte (Tiarella sp.), Silberkerze (Cimicifuga sp.), Astilben (astilbe so.), Glockenblumen (Campanula sp.), Gräser (zum Beispiel Japansegge, Schattensegge; Carex sp.) und Zwiebel- und Knollengewächse: Herbstzeitlose (Colchicum sp.), Krokus (Crocus sp.), Schneeglöckchen (Galanthus nivalis und elwesii), Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum), Blausternchen (Scilla bifolia), Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta).

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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