Was tun, wenn der Chef keine Arbeit hat!

Das Wetter hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Laune, auch in vielen Branchen gibt es weniger Arbeit. Ob Ihr Chef Sie einfach so nachhause schicken kann, wenn wenig zu tun ist, erklärt die AK Wien in „Ganz auf Ihrer Seite“.

Wenn die Stadt vor Hitze förmlich glüht, stehen die Geschäfte leer. Im Winter haben die meisten Eisgeschäfte geschlossen. Bei Regen sind Gastgärten wie leergefegt. Viele Arbeitgeber, die aufgrund mangelnder Arbeit, ihre Arbeitnehmer gerade nicht brauchen, schicken diese gern nachhause, um Gutstunden abzubauen oder Zeitausgleich zu konsumieren.

„Grundsätzlich sollte man, wenn man vom Chef spontan nachhause geschickt wird, zuerst nachfragen was mit den restlichen Stunden der Arbeitszeit passiert“, betont Alexander Tomanek von der Arbeiterkammer.

Schickt der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nachhause liegt eine Dienstfreistellung vor, und diese ist natürlich zu bezahlen. Will der Arbeitgeber, dass der Arbeitnehmer Gutstunden verbraucht oder seine Überstunden in Zeitausgleich verbraucht, muss der Arbeitnehmer einverstanden sein.

Spontaner Urlaub

Ist im Betrieb wenig zu tun, kann, natürlich nur beidseitig, auch ein spontaner Urlaub vereinbart werden. Weder kann diesen der Arbeitnehmer einfordern, noch der Arbeitgeber anordnen.

Auch kann der Arbeitnehmer, sollten keine Gutstunden zum Verbrauch vorliegen, Minusstunden aufbauen. Diese müssen aber in jedem Fall wieder eingearbeitet werden.

Kein Umsatz - Kündigung

In vielen Branchen ist es üblich auf Wetterverhältnisse mit Kündigungen zu reagieren. Vor allem in der Tourismusbranche werden im Sommer bei längerem Schlechtwetter Arbeitsverhältnisse beendet. „Dabei sind Kündigungsfristen laut dem Gesetz oder dem Kollektivvertrag einzuhalten“, erinnert Tomanek von der AK Wien.

Um vorgeschriebene Kündigungsfristen zu umgehen, schlägt der Arbeitgeber oft einvernehmliche Lösungen vor. Darauf muss der Arbeitnehmer aber nicht einsteigen.

Link:

• Arbeiterkammer – Arbeitsrecht