Urwald im Wohnzimmer

Lange Zeit bevor die Orchideen so populär wurden, gab es auch schon exotische Pflanzen in den Wohnungen. Radio-Wien Pflanzenexperte Karl Ploberger feiert das Comeback der Bromelien.

Bromelien überzeugen mit ihrer langen Blütezeit und ihrer Robustheit. Eine der bekanntesten, die schon vor über hundert Jahren in den Wohnungen zu finden war, ist der Zimmerhafer, die Bilbergie. Sie ist nicht umzubringen und die vielen Ableger lassen sich rasch zu neuen Pflanzen ziehen und mit ihren langen Blütenrispen war sie der typische Schmuck an den Gangfenstern von Heimen und Behörden.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 4. November 2016

Zimmerhafer findet man nur selten in den Gärtnereien und Gartencentern, dafür kam die Farbenpracht der Bromelien, der Aechmea, Vriesea und Guzmania. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie leben in der Natur als Aufsitzerpflanze, als sogenannte Epiphyten, auf den Bäumen des Regenwaldes. Nährstoffe gibt es kaum und das Wasser sammeln sie in der Blattrosette.

Das zeigt auch schon die Pflegewünsche: Keine volle Sonne, wenn geht eine höhere Luftfeuchtigkeit, wenig Wasser in der Erde, dafür immer kalkfreies Wasser im Blatttrichter. Was man als Blüte betrachtet, sind eigentlich nur gefärbte Hochblätter, dazwischen findet man dann aber ganz kleine, beinahe unscheinbare Blüten. Selbst nach dem Abblühen ist die Pflanze noch monatelang dekorativ.

Bromelie

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Bromelie

Blütentrick für Ableger

Viele der Bromeliengewächse blühen nur ein Mal, sie bilden nach dem Abblühen aber sogenannte Kindel, also Ableger. Zunächst lässt man sie einige Monate an der Pflanze, gießt auch hier in den Blatttrichter und trennt dann das Kindel mit genügend Wurzeln ab. Nun beginnt das Kraftsammeln für die neue Pflanze. Hat sie nach etwa einem Jahr die Blühgröße erreicht, kann man sie mit einem Trick zum Blühen bringen.

Man packt die Bromelie in einen großen, durchsichtigen Plastiksack und legt zwei oder drei Äpfel dazu. Das Aethylen, das die Früchte abgeben, löst nach einigen Tagen den Blütenreiz aus. In den großen Gärtnereien werden dafür die Gewächshäuser mit dem Reifegas begast und so beginnen die Pflanzen zu blühen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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