Weihnachten ist Orchideenzeit

Keine andere Zimmerpflanze wird so oft verkauft. Besonders die Sorte Phalaenopsis, blüht bei richtiger Pflege fast das ganze Jahr. Für „Radio Wien“- Pflanzenexperte Karl Ploberger die perfekte Orchidee für Einsteiger.

In früheren Zeiten waren die Pflanzenjäger unterwegs um für die damalige „bessere Gesellschaft“ in fernen Ländern nach den pflanzlichen Raritäten zu suchen. Oft unter Einsatz ihres Lebens. Heute ist das einfacher, Orchideen gibt es in fast allen Gärtnereien und Blumengeschäften und sie ist mittlerweile die meistverkaufte Zimmerpflanze, nicht nur zur Weihnachtszeit. Aber gerade da greift man zu der exotischen Grazie. Hier die Hitparade der neuen Stars.

Phalaeonopsis oder Schmetterlingsorchidee

Der absolute Superstar unter in den Orchideen. Dank der jahrzehntelangen Züchtung gibt es nun viele Sorten, die das Zimmerklima problemlos vertragen. Diese Orchideen waren ursprünglich Epiphyten, so genannte Aufsitzerpflanzen. Sie lebten also auf den Ästen in den Baumwipfeln am Moos und der Rinde. Daher ist die einzige Bedingung für ein gutes Wachstum: Richtig gießen, sie sollte alle ein bis zwei Wochen durchdringend gewässert werden. Düngen etwa einmal pro Monat. Besonders beliebt sind die Farben lila und zu Weihnachten natürlich auch weiß.

Frauenschuhorchidee

Botanische heißt diese Orchidee Paphiopedilum. Für viele ist das die Orchidee schlechthin, gibt es sie doch auch als heimischen Frauenschuh, der bei uns in den Voralpen zu finden ist und unter strengstem Naturschutz steht. Die Kunst der Züchter haben aus den tropischen Arten diese langlebigen und robusten Pflanzen fürs Zimmer geschaffen. Diese Orchideen gehören zu den Erdorchideen, dennoch dürfen sie auch nicht in normaler Blumenerde gezogen werden. Beim Gießen aufpassen: Staunässe ist auch für diese Pflanzen tödlich.

Oncidium

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Oncidium

Stiefmütterchenorchidee oder Miltonia

Den deutschen Namen hat sie bekommen, weil die Blüten den Stiefmütterchen ähnlich sehen. Tatsächlich sind sie viel schöner und strahlen in kräftigem Rot mit wunderschönen Blütenzeichnungen. Auch diese Orchidee ist das Ergebnis von jahrelangen Züchtungen, die Vorfahren waren 30 verschiedene Wildarten, die alle aus Mittelamerika stammen. Miltonien benötigen mehr Feuchtigkeit und dürfen nie austrocknen.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 23. Dezember 2016

Oncidium

Die zarteste Versuchung, seit es Orchideen gibt, wie kleine zierliche Schmetterlinge schweben weit über hundert Blüten an einer einzigen Rispe. Meist sind sie gelb, die Sorte „Golden Shower“ gilt als die beste. Normale Zimmertemperaturen sind für diese aus Westindien aber auch in Mexiko und Bolivien vorkommende Art ideal. Ab und zu übersprühen, weil sie ursprünglich in Nebelwaldgebieten daheim war. Alljährlich im Winter (manchmal auch alle zwei Jahre) kommt der Blütenschaft. Der sollte nach dem Abblühen nicht gleich abgeschnitten werden, oft blüht er nach.

Die Cattleya

Für diese Orchidee opferten Anfang des 19. Jahrhunderts die Orchideenjäger Kopf und Kragen. Sie waren die begehrtesten Pflanzen. Ein englischer Sammler namens William Cattley hatte die größte Sammlung und gab ihr um 1820 den Namen. Normalerweise gehören die Cattleyen ausschließlich in die Hände von Profis. Im Gewächshaus bringen die Pflanzen riesige Blüten, die meist auch fantastisch duften. Allerdings sind einige der klein bleibenden Arten auch fürs Blumenfenster geeignet.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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