Naturantibiotika: Teil eins

„Radio Wien“ – Apothekerin Elisabeth Sommer stellt antibakteriell wirksame Naturstoffe vor. Teil eins der „natürlichen Antibiotika": die Kamille, die Kapland – Geranie, die Kapuzinerkresse und die Krenwurzel.

Synthetische Antibiotika sollten gezielt bei bakteriellen Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen möglichst auch ein Erregernachweis durchgeführt wurde, um Resistenzen berücksichtigen zu können. Bei der Anwendung ist es wichtig, Nutzen und Risiko abzuwägen. Eine Alternative sind natürliche Antibiotika, die bei unkomplizierten Erkrankungen, also bei leichten bis mittelschweren Infektionen helfen können. Der Vorteil ist, dass der Körper sie meist sehr gut verträgt und es keine Nebenwirkungen gibt. Es gibt eine Vielzahl von Pflanzen, die ganz sanft ihre antibiotische Wirkung entfalten. Mehr noch, die pflanzlichen Antibiotika wirken oftmals nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Viren und Pilze, jedoch ohne die für uns nützlichen Bakterien zu zerstören.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 10. Jänner 2017

Kapuzinerkresse und Krenwurzel

Diese beiden Pflanzen enthalten Senfölglykoside, das sind Stoffe, die eine nachgewiesene antibakterielle Wirkung haben. Darüber hinaus wird auch das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen gehemmt. Es gibt standardisierte Präparate, die bei Atemwegs-und Harnwegsinfekten zum Einsatz kommen. Der Vorteil dabei ist, dass die Darmflora nicht beeinträchtigt wird. Durch die antivirale Wirkung können Kapuzinerkresse und Krenwurzel auch zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten eingesetzt werden.

Kapland-Geranie

Die Kapland – Geranie ist eine südafrikanische Pflanze, bei der die Extrakte aus der Wurzel verwendet werden. Diese zeigen eine antibakterielle, antivirale und immunmodulierende Wirkung. Es gibt hier zugelassene Arzneimittel zur Behandlung akuter Bronchitis sowie von Erkältungskrankheiten und zusätzlich wird auch die körpereigene Abwehr stimuliert.

Heilpflanzen kamille

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Kamille

Die Kamille ist eine altbewährte Arzneipflanze, sie hat eine antimikrobielle Wirkung gegen Bakterien und Pilze und wirkt auch entzündungshemmend und krampflösend. Die Einsatzmöglichkeiten sind daher vielfältig: Kamille wird bei Erkältungskrankheiten verwendet, bei Verdauungsbeschwerden, aber auch bei Entzündungen der Haut und Schleimhäute, hier kann man äußerlich Bäder oder Umschläge machen. Weiters kann man natürlich einen Tee aus Kamille zubereiten, es gibt Kamillen - Tinktur, Fluidextrakt oder auch das ätherische Kamillenöl, das blau ist, der Inhaltsstoff heißt Azulen.