Frauentag: Mehr als nötig oder überflüssig?

Seit der Entstehung des Internationalen Frauentags Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich die Situation von Frauen zumindest hierzulande deutlich verbessert. Doch trotz rechtlicher Gleichstellung gibt es noch immer viel zu tun.

Die Probleme heutzutage sind komplex: dass bespielsweise die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen nach wie vor dramatisch sind, wird recht unterschiedlich erklärt. Schließlich ist die berühmte „gläserne Decke“, die Frauen den Aufstieg in die Management-Etagen verwehrt, ebenso schwer nachweisbar wie die wahren Gründe für Überzahlungen, Pauschalen oder geldwerte Vorteile. Schon klarer ist der Zusammenhang zwischen Kinderbetreuungsangeboten und hohen Teilzeitquoten bei Frauen.

Allzu oft wird den Frauen jedenfalls die Schuld an niedrigeren Einkommen postwendend zurückgeschoben: sie seien einfach zu wenig fordernd, würden sich zu wenig zutrauen und letztlich auch nicht genügend Opfer bringen für eine Karriere. Diejenigen, die das doch tun, hören wiederum häufig den Vorwurf, unweiblich und egoistisch zu sein. Und generell scheint es, als könne man es als Frau sowieso nie richtig machen. Und als dürfte die Frau nach wie vor bevormundet werden - von der ganzen Gesellschaft nämlich.

Demonstration Frauenbewegung 2011

Bettina Frenzel

„Feminismus“ für viele Menschen negativ besetzt

Feminismus und Emanzipation scheinen gleichzeitig zumindest als Begriff aus der Mode gekommen zu sein. Viele gerade junge Frauen distanzieren sich davon. Doch wer wenn nicht die Feministinnen soll sich darum kümmern, wenn strukturelle Benachteiligungen und gesellschaftliche Vorurteile die Ungerechtigkeiten fortschreiben? Oder sind die Rahmenbedingungen wirklich längst geschaffen und es liegt doch nur an den Frauen selbst, sie auch für sich zu nützen?

Halten Sie die Anklagen von Frauenrechtlerinnen für wehleidiges Gezeter? Oder sehen Sie in Ihrem eigenen Umfeld laufend Beispiele von Ungerechtigkeiten gegen Frauen? Gehören Sie zu jenen, die sich die klare Rollenaufteilung früherer Zeiten zurücksehnen? Oder leben Sie ganz selbstverständlich ein zeitgemäßes Modell jenseits von Geschlechterklischees? Wie oft müssen Sie sich dafür rechtfertigen? Und erschreckt es Sie, wie schnell Frauenrechte - aktuell zum Beispiel in Russland oder den USA - ins Wanken geraten?

Sendungshinweis:

Der Mittwoch Abend
mit Alexander Goebel
19.00 Uhr bis 21.00 Uhr

Diskutieren Sie mit Alexander Goebel über Quoten und Gender Mainstreaming, Rollenverteilung und Partnerschaftlichkeit, rosa Spielzeug und Frauenförderprogramme - am Mittwoch Abend, um 19.00 Uhr, auf Radio Wien!

Alexander Goebel

ORF

Wer live in der Radioshow mitdiskutieren will, kann sich bereits während des Tages am Mittwoch beim „Radio Wien“-Servicetelefon unter der Nummer 899 953 anmelden. „Radio Wien“ bittet aber um Verständnis, dass nicht alle Anruferinnen und Anrufer live on air geschaltet werden können.