Ein Auftritt für die Weide

Prachtvolle Palmkätzchen gelten als besonderer Zauber des Frühlings, vor allem zur Osterzeit. Radio-Wien-Pflanzenexperte Karl Ploberger präsentiert die besten Tipps rund um die Sorten und Pflege der Weide.

Die Weide, so findet man es im Lexikon, kommt vom althochdeutschen „Wida“, die Biegsame. 450 Arten kennen die Botaniker, von Miniarten mit nur wenigen Zentimetern Höhe, bis zu gewaltigen Bäumen, die 30 Meter und mehr werden. Am bekanntesten ist die Korbweide (Salix vimnialis). Mit ihren langen dünnen, hellgrünen Trieben ist sie ideal für das Flechten von Körben, für Weidenhäuser, Flechtzäune oder auch Beeteinfassungen.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 30. März 2018

Die Kätzchen, um die es aber in diesen Tagen geht, sind bei dieser Weide nicht so ausgeprägt, dafür kann man aus diesen Gehölzen die dekorativen Kopfweiden formen. Die schönsten Kätzchen gibt es bei der heimischen Salweide. Salix caprea „Mas“ ist die männliche Form mit den besonders großen Blüten. Sie gilt als beste Bienenweide und trägt immer dann die schönsten Kätzchen, wenn sie gleich nach der Blüte kräftig zurückgeschnitten wird.

Palmkätzchen, Weide

colourbox.de

Palmkätzchen

Ein Highlight: Die schwarzen Palmkätzchen

Salix repens gibt es in vielen verschiedenen Sorten wie var. nitida ‚Saret‘. Sie ist besonders dicht mit Kätzchen besetzt und damit ideal für kleinere Floristikgestecke geeignet. Die Hänge-Kätzchenweide (Salix caprea „Kilmarnock“) ist besonders dekorativ. Auch sie hat besonders viele Blüten, wenn man jährlich zurückschneidet.

Wer wenig Platz im Garten hat oder auch am Balkon Weiden pflanzen will, sollte sich an den Zwergformen orientieren: Salix hastata ‚Werhanii‘, eine Zwergweide mit hübschen kleinen rundlichen kleinen Kätzchen, Salix subopposita, eine japanische Zwergweide, die ganz nieder wächst. Besonders außergewöhnlich ist die Weide mit den schwarzen Kätzchen – Salix gracilistyla „Melanosachys“. Sie wächst sehr langsam, wird etwa zwei Meter hoch und die schwarzen Kätzchen sind ein toller Kontrast zu den roten Ästen.

Weiden gelten als Pionierpflanzen und gedeihen praktisch auf jedem Boden. Ist er feuchter, fühlen sie sich aber wohler. Die Vermehrung erfolgt in der Natur meist über Samen (die meisten keimen innerhalb eines Tages) und wachsen dann im ersten Jahr bis zu einem Meter. Stecklinge wurzeln rasch und dienen zum Beispiel auch zur Hangbefestigung an Bächen und Flüssen: Einfach die Äste in die Erde einschlagen (idealerweise in der richtigen Richtung) und feucht halten.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

Link: