Sonnenschutz für die Haut

Bis zu den Sommerferien dauert es noch knapp zwei Monate. Laut „Radio Wien“-Beauty-Expertin Helga Fiala wird es jetzt schon Zeit, sich Gedanken zum Thema Sonnenschutz zu machen.

Ungebräunte Haut ist sehr empfindlich und schutzbedürftig. Und auch wenn viele das Thema Sonnenschutz gerne mit den Ferien assoziieren, ist es doch das ganze Jahr über relevant, und zwar jeden Tag.

Sonnenschutz im Alltag

Viele halten es für übertrieben, auch im Alltag stets Lichtschutz aufzutragen. Leider ist es das keineswegs. Sowohl aus gesundheitlichen Gründen – der Hautkrebs ist trotz laufender Aufklärung weiter im Vormarsch – als auch vom Aspekt der vorzeitigen Hautalterung.

Tatsächlich ist die Sonne für etwa 90 % der sichtbaren Hautalterung verantwortlich. Besonders einfach machen es uns Tagescremes mit integriertem Lichtschutzfaktor, die für den Alltag je nach Dauer der Sonnenexposition meist ausreichen.

Tipp: Immer das „große Gesicht“ eincremen, das heißt Gesicht, Hals und Dekolleté!

Auch die Hände sind nicht zu vernachlässigen, da sie, wie auch das Gesicht, immer der Sonne ausgesetzt sind und sich hier schnell Pigmentflecken bilden. Es gibt mittlerweile viele Handcremes mit Lichtschutz.

Die Qual der Wahl

Die Auswahl an Sonnenschutzmitteln ist heute riesig. Ein paar Tipps helfen dabei, die passenden Produkte zu finden.

Frau Sonnencreme

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Die Faktor-Frage

Der Begriff „Lichtschutzfaktor“ lässt zunächst vermuten, dass dieser sich auf das gesamte Sonnenlichtspektrum bezieht. Tatsächlich klassifiziert er jedoch nur die UVB-Strahlung, die kurzwelligeren UV-Strahlen, die für die längerfristige Bräune, aber leider auch für Sonnenbrand und die größten DNA-Schäden verantwortlich sind.

Hautärzte raten heute im Allgemeinen zu LSF 30 oder 50, beziehungsweise 50+. Hartnäckig hält sich das Gerücht, bei der Verwendung von LSF 50 würde man nicht braun werden. Das ist falsch. Die Haut bräunt lediglich langsamer, dafür hält die Farbe aber auch länger.

Ein weiteres, sehr wichtiges Kriterium bei der Wahl einer Sonnenpflege ist ein ausreichender UVA-Schutz. Ob dieser gegeben ist, erkennt man am kreisförmigen UVA-Symbol auf der Verpackung. UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein und sind verantwortlich für Hautalterung und Hyperpigmentierung.

Die Dosis ist wichtig

Achten Sie darauf, ausreichend Sonnenschutz zu benutzen. Erwachsene sollten für Körper und Gesicht insgesamt etwa fünf Esslöffel verbrauchen. Nur so kann der verwendete LSF auch annähernd erreicht werden. Darüber hinaus gilt es, egal wie hoch der Faktor ist, regelmäßig nach zu cremen und die Mittagssonne zu meiden.

Schutz vor unterschiedlichen Strahlen

Viele Sonnenschutzprodukte der neuesten Generation schützen vor allen potentiell schädlichen Strahlen des Sonnenlichtspektrums, denn was die wenigsten wissen: UVB- und UVA-Strahlen machen nur fünf Prozent der Sonnenstrahlung aus! Neue Filtertechnologien schützen auch vor der länger welligen HEV- und Infrarot-Strahlung, die nach aktuellen Forschungserkenntnissen ebenfalls Hautalterung und Pigmentstörungen verursachen können.

HEV steht für High Energy Visible, also hochenergetisches sichtbares Licht. Neueste Untersuchungen deuten darauf hin, dass HEV-Licht freie Radikale in der Haut freisetzt und sie damit schädigt.

Die Filter-Frage

Beim chemischen Sonnenschutz werden energiereiche UV-Strahlen absorbiert und in langwelligere Wärmestrahlung umgewandelt. Der physikalischen Filter wirkt durch mikroskopisch kleine Partikel, die das Sonnenlicht streuen und reflektieren.

Meist sorgt die Kombination von beiden Lichtschutzfilterarten für die beste Wirkung.

Das Textur-Thema

Creme, Lotion, milchiges oder transparentes Spray, Öl, Stick, Fluid oder Gel – heute findet jeder die für sich optimale oder liebste Textur! Neben der persönlichen Vorliebe spielt auch der Hauttyp eine Rolle. Bei eher trockener Haut sollte man auf reichhaltigere Öle, Cremes oder Lotions setzen, die die Haut mit viel Feuchtigkeit und Lipiden versorgen und sie langanhaltend geschmeidig halten.

Bei normaler Haut eignen sich für den Körper auch leichte Sprays. Bei empfindlicher sowie Misch- oder fettiger Gesichtshaut sind nicht komedogene, fett- und emulgatorfreie Produkte, wie Fluid oder Gel ohne Duftstoffe besonders zu empfehlen.

Sendungshinweis:

„Radio Wien“ am Wochenende, 5.5.2018

Darüber hinaus gibt es immer mehr intelligente Sonnenschutz-Produkte mit speziellen Effekten wie Anti-Sand-Haftung oder für nasse Haut, was zum Beispiel für Kinder ideal ist.

Darüber hinaus gibt es bräunungsaktivierende oder getönte Sonnenpflege, Sonnenschutz mit schmeichelnden Schimmerpartikeln, Anti-Pigmentflecken- oder Anti-Glanz-Technologie, sowie Spezialprodukte extra für Augen und Lippen.

Solarium

Ein Solariumbesuch bereitet die Haut nicht auf die Sonne vor! Solarien arbeiten überwiegend mit UVA-Strahlung, die zwar eine schnelle, kurzfristige Bräune erzeugen, aber nicht die Lichtschwiele und damit den Eigenschutz der Haut aufbauen.

Wer vorgebräunt in den Urlaub fahren möchte, sollte sich in den Wochen davor häufiger im Freien aufhalten, zum Beispiel beim Radfahren. Man kann aber auch einfach mit Selbstbräunern der Natur ein bisschen nachhelfen.

Nach dem Sonnenbad

Nicht unterschätzt werden sollte die Bedeutung der „Nachsorge“ durch spezielle After Sun-Produkte. Im Unterschied zu normalen Bodylotions sind diese konkret auf die Bedürfnisse sonnenstrapazierter Haut ausgerichtet. Sie enthalten zum Beispiel wertvolle Inhaltsstoffe wie die Radikalfänger Vitamin C und E, Aloe Vera, Hamamelis und Panthenol, die viel Feuchtigkeit spenden und kühlen, nachhaltig beruhigen, regenerieren und die Haut atmen lassen.

Außerdem gibt es Lotions mit bräunungsverlängernden Eigenschaften oder einem Selbstbräuneranteil, der die Farbe sanft und schrittweise intensiviert und hält.

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