Ali Gouché: Kämpfer für die Demokratie

Vor 60 Jahren kam Ali Gouché nach Wien, um Medizin zu studieren. In „Menschen im Gespräch“ erzählt der Unfallchirurg, warum er sich bis heute für seine Heimat Iran engagiert, und wie er die jüngsten Proteste im Land deutet.

Als Student demonstrierte Ali Gouché regelmäßig gegen das harte Regime von Schah Reza Pahlavi, doch was nach der Revolution kam, war für ihn noch bitterer zu beobachten: „Wir sind von einem Loch in ein noch tieferes Loch gestürzt“, beschreibt er den Wechsel zum Gottesstaat, der 1979 vollzogen wurde. Heute, fast 40 Jahre später, lehnen sich immer mehr junge Frauen gegen die strengen Scharia-Gesetze auf und schwenken nicht nur in kämpferischen Facebook-Videos auf offener Straße das abgelegte Kopftuch.

Ali Gouche

ORF

Dass die Frauen breite Unterstützung in ihrem Protest finden, ist für Gouché nicht nur ein Zeichen der allgemeinen Unzufriedenheit mit den herrschenden Gegebenheiten, sondern auch Indiz, dass das System bröckelt. Er selbst kämpft als Vorsitzender des Vereins Österreichisch-Iranischer Ärzte für Menschenrechte um die Freilassung politischer Gefangener im Iran. Und obwohl er selbst keiner Partei angehört, unterstützt er die Bemühungen der Oppositionsparteien im Ausland, einen Regimewechsel zu fördern.

Menschen im Gespräch am Montag, den 2. April, ab 19.00 Uhr

Im Gespräch mit Ingrid Rehusch schildert er, warum er besorgt ist über die Expansionspolitik Irans, worauf er für seine Heimat hofft, warum er ebenso wenig von einem Kopftuchverbot wie von Kopftuchvorschriften hält, welche brisante Erinnerung ihn mit Bruno Kreisky verbindet, und dass es aus vielen Gründen wichtig und richtig ist, sich um die Ärmsten und Schwächsten zu kümmern.

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