Alles zum Pensionskonto

Wieviel Pension werde ich einmal bekommen? Um in dieser Frage Klarheit zu haben, gibt es das Pensionskonto. Und das ist diesmal das Thema in „Ganz auf Ihrer Seite“ mit den Experten der Arbeiterkammer Wien.

Das Pensionskonto ist eine Art virtuelles Konto. Auf dieses Konto zahlen Sie jedes Jahr mit Ihrem Bruttoeinkommen etwas ein und erhalten dafür eine Gutschrift. Wenn Sie das Pensionsalter erreicht haben, haben Sie Anspruch auf das Guthaben, also auf Ihre Pension.

Österreich hat mit dem Pensionskonto ein einheitliches Pensionssystem für alle Berufsgruppen geschaffen, das gerade auch für junge Menschen vorsorgt und gute Pensionen für sie gewährleistet. Aber auch im Pensionskonto ist die Pensionshöhe vom Einkommen und den Versicherungsjahren abhängig.

Junge Menschen müssen wissen, dass sich atypische Beschäftigungsverhältnisse wie schlecht oder nicht bezahlte Praktika, geringfügige Beschäftigungen, Teilzeittätigkeit, Scheinselbständigkeit etc. negativ auf die Pensionshöhe auswirken. Entscheidend für eine gute Pension sind daher ein funktionierender Arbeitsmarkt und ein gut bezahlter Arbeitsplatz.

Urlaub und Gehalt

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Soll man privat vorsorgen?

Die Frage ist: Wer kann sich eine private Vorsorge leisten? Klar ist, jede Form der Altersvorsorge kostet Geld. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat wieder einmal gezeigt, dass die Privatisierung der Altersvorsorge ein riskanter und teurer Weg ist. Er ist teurer (wegen der Verwaltungs- und Vertriebskosten und wegen der Gewinninteressen), es besteht ein höheres Risiko (wegen Marktschwankungen und Spekulationsblasen) und es gibt keine Sozialkomponente für Zeiten der Arbeitslosigkeit, der Krankheit, der Kindererziehung oder Pflege.

Das Umlageverfahren der gesetzlichen Pensionsversicherung gewährleistet gerade auch für Junge gute Pensionen. Darauf kann man auch vertrauen. Aber wie gesagt, entscheidend für eine gute Pension ist der Arbeitsmarkt.

„Pensionskonto – Frauen“

Teilzeitbeschäftigung und Kindererziehung wirken sich auf die Pensionshöhe aus. Der Arbeiterkammer ist es deshalb ein wichtiges Anliegen, weil derzeit 46 Prozent der Frauen, aber nur neun Prozent der Männer einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen. Die Pflege naher Angehöriger und die Betreuung der Kinder wird immer noch überwiegend von Frauen übernommen. Und diese Tatsache wirkt sich auf die Pensionshöhe aus, denn ein Halbstagsjob, den man ein Jahr ausübt, vermindert die Pension um circa ein Prozent.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Vormittag“, 17.5.2018

Ab der Geburt des Kindes erwirbt man vier Jahre lang Zeiten in der Pensionsversicherung. Für diese vier Jahre erhöht sich die monatliche Pension um ungefähr 110 Euro. Geht man in diesen vier Jahren auch einer Beschäftigung nach, erhöht sich die Pension nicht nur um die Zeiten der Kindererziehung, sondern auch um die Gutschriften der Beschäftigung.

Die Geburt des zweiten Kindes beendet die vier Jahre Kindererziehungszeiten vom ersten Kind. Gleichzeitig werden neue vier Jahre erworben. Ein Beispiel: Wenn das erste Kind im Jänner 2010 und das zweite Kind im Jänner 2012 geboren wird, dann erhält man für das erste Kind zwei Jahre und für das zweite Kind vier Jahre Kindererziehungszeiten in der Pensionsversicherung. Insgesamt also sechs Jahre.

Möglichkeiten um die Pension zu erhöhen

Die Pensionshöhe ist abhängig vom Einkommen. Problematisch in diesem Zusammenhang sind längere Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit und jahrelange Tätigkeit in Teilzeit. Damit die Frauen hier auch eine echte Wahlmöglichkeit haben, sollten die Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung verbessert und die Väterbeteiligung erhöht werden.

Eine interessante Möglichkeit der Pensionserhöhung bietet die „besondere Höherversicherung in der Pensionsversicherung“. Dabei zahlt man zusätzlich Beiträge in die gesetzliche Pensionsversicherung ein und erhält dafür eine Art Zusatzpension. Die besondere Höherversicherung stellt jedenfalls eine sehr gute Alternative zu einer privaten Versicherung dar.

Weiters gibt es die Möglichkeit, Schul- und Studienzeiten nachzukaufen. Für jeden nachgekauften Monat erhält man einen Monat Höchstbeitragsgrundlage auf dem Pensionskonto gutgeschrieben. Sinnvoll ist der Nachkauf vor allem dann, wenn Monate für eine vorzeitige Pension fehlen oder die Pension erhöht werden soll.

Link:

Arbeiterkammer