Zum Nachhören: Christine Wallner im Gespräch

Die Sehnsucht nach Afrika hat sie schon als Kind gespürt, mit 63 Jahren erfüllte sich die Ärztin dann ihren Lebenstraum und gründete die Hilfsorganisation „Africa Amini Alama“ in Tansania, die sie bis heute mit ihrer Tochter leitet.

„Natürlich könnte man sagen, das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber viele Tropfen zusammen ergeben einen Lichtstrahl, und ich glaub den brauchen wir ganz dringend“, sagt Christine Wallner über ihre Organisation, die mittlerweile ein Spital, drei Volksschulen, ein Waisenhaus und demnächst auch eine berufsbildende höhere Schule betreibt. Die Wahl des Ortes erfolgte nach pragmatischen Kriterien: „Es musste eine Gegend in einem wirklich armen Land sein mit guter Sicherheitslage, die man mit dem Flugzeug gut erreicht.“

Christine Wallner

Africa Amini Alama

Urlaub machen und damit Gutes tun

So stieß sie auf Momella, jenen Ort, in dem 1960 der Spielfilm „Hatari“ gedreht worden war, am Fuße des Kilimanscharo auf einer Hochebene gelegen. Unter dem Namen „Africa Amini Life“ betreibt Christine Wallner nun auch eine angeschlossene Lodge, in dem Urlaubern jeglicher Komfort geboten wird. Die Erträge daraus fließen neben den Spendengeldern ins Projekt ein. Insgesamt beschäftigt die Organisation inzwischen rund 250 Mitarbeiter, die regelmäßig von freiwilligen Helfern unterstützt werden. „Die bleiben für drei Monate, arbeiten mit oder schulen Schwestern und Ärzte.“

Mehr als nur medizinische Grundversorgung

Und das umfasst auch ganzheitliche Behandlungsmethoden: „Das ist in Afrika sehr ungewöhnlich, und da kommen die Leute. Da werden sie gehört und bekommen Anwendungen: Osteopathie, Physiotherapie und auch psychologische Unterstützung.“ In ihrem früheren Leben, an der Seite ihres Ex-Ehemannes, dem 2015 verstorbenen Leo Wallner, war sie selbst oft Patientin; das mit 38 Jahren nach der Scheidung begonnene Medizinstudium auch eine Form der Therapie. „Das war ein Rundum-Befreiungsschlag.“

Menschen im Gespräch
mit Christine Wallner
Montag, 25. Juni, ab 19.00 Uhr

Viele Jahre führte sie eine eigene Ordination in Wien. „Das war schön, aber ich hab mich gefragt, ob ich das machen will bis ich 80 bin. Und ich hab mir gedacht, nein, jetzt will ich meinem Herzenswunsch nachgeben.“ Sie verkaufte alles, was sie hatte und gründete „Africa Amini Alama“, was so viel heißt wie „Ich glaube an Afrika“. „Als ich das erste mal in Momella war, hab ich meine Tochter angerufen und gesagt: alle meine Träume sind wahr geworden.“

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Christine Wallner im Gespräch mit Ingrid Rehusch

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