STiege zum Impfzentrum Austria Center Vienna
APA/Georg Hochmuth
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Wien impft

Impfung kostete Wien bisher 24 Millionen

Die Impfkampagne hat die Stadt Wien bisher 24 Millionen Euro gekostet. Darin enthalten sind etwa die Kosten für die Impfzentren und das Personal. Die Ausgaben werden nach dem Covid-19-Zweckzuschussgesetz vom Bund abgegolten.

Eine Impfung in Wien kostet für den oder die einzelne nichts. Mittlerweile braucht man vielerorts nicht mal mehr einen Termin, um geimpft zu werden: Einfach ins Austria Center (ACV) oder zu einer der Impfboxen fahren und schon bekommt man ein „Jaukerl“. Für die Stadt Wien bedeutet das aber jeweils Aufwand, nicht nur organisatorisch, sondern vor allem auch finanziell.

Rückerstattung einmal im Quartal

24 Millionen Euro hat die Impfkampagne in Wien bisher gekostet. Zwei Drittel entfallen auf die Personalkosten. Ein Drittel auf die Bereiche Infrastruktur, Material und Schutzausrüstung. Einmal im Quartal kann Wien sich das Geld zurückholen – die Bundesregierung hat dafür das COVID-19-Zweckzuschussgesetz erlassen. „Der Bund ersetzt den Ländern die zusätzlich entstandenen Aufwendungen für Impfstellen im Zusammenhang mit der unentgeltlichen Verabreichung von Impfungen gegen COVID-19“, heißt es vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) gegenüber wien.ORF.at.

Menschenleere Impfstraße Austria Center
APA/Herbert Neubauer
Das Austria Center ist durch das Impfzentrum derzeit gut besucht

Ausgenommen davon sind Impfzentren, welche sich im Eigentum der Stadt Wien befinden. So wurde etwa im Amtshaus in Währing geimpft. Auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magistrats gibt es keinen Kostenersatz. Nicht inkludiert sind laut Gesetz auch Impfaktionen durch im niedergelassenen Bereich tätige Ärztinnen und Ärzte. Die Abrechnung mit dem Bund erfolgt jeweils nach Quartalsende.

Bisher 240.000 Euro vorgeschrieben

Die erste Abrechnung erfolgte mit März 2021. Da die Impfkampagne aber erst im Februar offiziell startete, wurden dem Bund erst 240.000 Euro vorgeschrieben. „Die nächste Abrechnung findet gerade statt und wird mit Ende Juli dem Bund gemeldet“, heißt es von der MA 15. Das bestätigt auch das Gesundheitsministerium: „Das Land Wien hat nach den Bestimmungen des COVID-19 Zweckzuschussgesetz einen Antrag auf einen Kostenersatz auch für die Impfungen vorgelegt, der derzeit in inhaltlicher Prüfung ist.“

Generell müssen alle Impfstellen und -zentren, die durch den Gemeinderat genehmigt wurden, dem Bund gemeldet werden. „Die Abrechnung erfolgt durch eine Aufstellung der einzelnen Rechnung pro Impfzentrum.“ Die größten Partner sind das Austria Center, die Wiener Blaulichtorganisationen – allen voran der Samariterbund – sowie Ärztinnen und Ärzte, bzw. Pflegerinnen und Pfleger aus Spitälern und dem niedergelassenen Bereich.

Mann in Schutzausrüstung mit Samariterbund-Logo mit Testequipment
APA/Helmut Fohringer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Samariterbunds sind schon während der gesamten Pandemie im Einsatz

Samariterbund impfte eine Million Mal

Sie sind auch wirtschaftlich Profiteure. Der Samariterbund hat im ersten Halbjahr rund 970.000 Impfungen verabreicht, mittlerweile sind es über eine Million. Dafür musste auch neues Personal aufgenommen werden, wie es gegenüber wien.ORF.at heißt. „Für die Abwicklung der Impfungen haben wir derzeit 520 MitarbeiterInnen aktiv beschäftigt, dazu kommen pro Monat ca. 600 verschiedene DiplomkrankenpflegerInnen und 400 verschiedene ÄrztInnen, die auf Honorarbasis arbeiten.“

Auch das Austria Center profitiert von seiner Rolle als zentrale Impfanlaufstelle. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist vorübergehend von 90 auf über 600 angestiegen, berichtete der Betreiber. „Der Betrieb ist vergleichbar mit einem durchgehenden Großkongress.“ Täglich kommen 15.000 bis 20.000 Personen ins Austria Center.

Großkongresse übernehmen 2022 wieder

Nach einem finanziellen Einbruch im Vorjahr von 61 Prozent rechnet man heuer wieder mit deutlich besseren Zahlen. Die ersten größeren Veranstaltungen laufen bereits wieder. Wichtig ist aber sicher auch das Impfzentrum: Der Vertrag mit der Stadt Wien über die Nutzung wird laufend verlängert, heißt es. Mindestens bis Ende des Jahres dürfte es noch Impfungen im Austria Center geben. Im Frühjahr 2022 sollen dann wieder Großkongresse mit mehreren Tausend Personen geben.

Die Rettungs- und Krankentransportunternehmen sind derzeit ebenfalls noch bis mindestens Ende des Jahres im Impfeinsatz – neben dem Samariterbund sind auch das Rote Kreuz, das Grüne Kreuz, die Johanniter und die Malteser eingebunden. „In einer Bietergemeinschaft haben wir nun aber auch an der neuerlichen Ausschreibung zur Corona-Impfung teilgenommen und diese Ausschreibung letztendlich für uns entschieden“, so der Samariterbund. Die MA 15 kann damit die Blaulichtorganisationen für einzelne Aufträge abrufen – wohl nicht nur bis Jahresende.