Der Bildschirm eines Smartphones, an dem das Werk „Der Kuss“ von Klimt und der NFT, also der zu erwerbende Ausschnitt, angezeigt werden
Belvedere/Ouriel Morgensztern
Belvedere/Ouriel Morgensztern
Kultur

NFTs von Klimts „Kuss“ verloren an Wert

Vor drei Monaten hat das Belvedere digitale Ausschnitte (NFTs) von Gustav Klimts „Der Kuss“ zum Verkauf angeboten. Laut Berichten wurden bisher aber erst 2.415 von 10.000 aufgelegten Stück verkauft. Zudem verzeichnen die Werkschnipsel einen Wertverlust.

Das Belvedere war das erste Bundesmuseum, das auf den NFT-Zug aufsprang. Wie die Techplattform Futurezone.at sowie die Tageszeitung „Der Standard“ (Dienstag-Ausgabe) berichten, wurden bisher aber erst 2.415 von 10.000 aufgelegten Stück verkauft.

Ein Non-Fungible Token (NFT, auf Deutsch etwa „nicht-austauschbare Wertmarke“), ist eine auf Blockchain-Technologie basierende, geschützte Datei. Der einzigartige Token ist mit dem Werk verknüpft und durch die Blockchain abgesichert. Als Käufer dieser Kunst besitzt man das Echtheitszertifikat einer Datei und damit deren Original.

Belvedere: „Nicht unüblich“

Mit dem Verkauf der 2.415 Stück wurden laut den Berichten bisher 4,4 Mio. Euro eingenommen. Laut Belvedere wurden davon bisher 130 NFTs auf dem Sekundärmarkt weiterverkauft – einige davon um nur die Hälfte ihres ursprünglichen Verkaufspreises.

Wie Wolfgang Bergmann, kaufmännischer Geschäftsführer des Belvedere, am Dienstag gegenüber der APA erläuterte, sei der Verkauf einzelner weniger NFTs unter dem Kaufpreis durchaus nicht unüblich. „Solange der Primärmarkt nicht ausverkauft ist, ist eine Preissteigerung auf dem Sekundärmarkt auch nicht zu erwarten.“

Spitzenpreis bei 4.500 Euro

Durchschnittlich sei der Preis auf dem Sekundärmarkt um etwa zwölf Prozent gesunken. Einzelne NFTs seien teurer verkauft worden, wobei der Spitzenpreis bei 4.500 Euro lag. Der Floor-Preis – also das aktuell günstigste angebotene Einzelteil – lag laut der Plattform „Open Sea“, auf der alle Transfers verfolgt werden können, bei 954 Euro – bei einem Ausgangspreis bei 1.850 Euro.

Da die Bildausschnitte per Zufallsgenerator an die Käuferinnen und Käufer gingen, sehen sie naturgemäß sehr unterschiedlich aus. „Buntere Teile des Werks mögen manchen Käufern als wertvoller erscheinen als andere Teile“, so Bergmann.