Das Orchester der Volksoper spielt in einer U-Bahn-Station
Orchestertag/Barbara Pálffy
Orchestertag/Barbara Pálffy
KULTUR

Spitzenorchester spielen gratis

Über ein Konzert der Wiener Symphoniker oder des Radiosymphonieorchesters stolpern? Das ist am Freitag bei „Orchester für alle“ möglich. Bei der Veranstaltung sollen Konzerte in Hernals zum Begegnungsort zwischen Musikern und Zuhörern werden.

Konzertmuffel zu großen Fans machen: Das möchte der Aktionstag „Orchester für alle“. Mit den öffentlichen Konzerten möchte man Menschen, die normalerweise nicht Klassik-Konzerte und Oper besuchen, erreichen. Der Fagottist des Radiosymphonieorchesters (RSO) Marcelo Padilla erklärt: „Das Publikum hat die Möglichkeit uns Fragen zu stellen und man kann in Kontakt kommen mit Leuten, die nicht üblicherweise Orchesterkonzerte besuchen. Das ist alles sehr lebendig.“

Symphonieorchester Innsbruck spielt in einer S-Bahn-Station
Orchestertag/Martina Natter
Nicht nur in Wien wird gespielt: Der Aktionstag „Orchester für alle" findet in ganz Österreich statt

Operklänge und E-Bass

Die Konzerte der Mitglieder der Wiener Berufsorchester werden beim Aktionstag am 17. Juni nicht wie angekündigt in den U-Bahn-Stationen stattfinden, sondern open air als „Orchester-Parcours“: Musikerinnen und Musiker der Wiener Philharmoniker, Wiener Symphoniker, des RSO Wien, des Orchesters der Volksoper Wien, der Vereinigten Bühnen Wien und des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich werden ab 16.15 Uhr am Dornerplatz im 17. Bezirk spielen.

Über den Platz verstreut finden kurze Konzerte statt. Darunter eines der Wiener Symphoniker, die mit Trompete, Bassetthorn und E-Bass Pop-Klassiker von Mozart bis ABBA darbieten. Ein paar Meter weiter können die Besucherinnen und Besucher Auszüge aus der „Zauberflöte“ hören: Die Wiener Philharmoniker spielen Oper-Klänge. Auch ein Swing-Trio des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien bespielt den Platz mit Jazzklängen.

Ebenfalls zu erleben ist ein Oboentrio des Orchesters der Volksoper Wien mit einer Komposition des Solooboisten Josef Bednarik. Extra aus St. Pölten reist das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich an, um Schubert und Purcell zu spielen.

Das Radiosymphonieorchester tritt zu viert in einer U-Bahn-Station auf
Orchestertag/Eveline Mum
2019 trat das RSO-Quartett in einer U-Bahn-Station auf: Dieses Jahr musste die U-Bahn-Konzerte pandemiebedingt auf den Dornerplatz verlegt werden

Eine Art Live-Radio

Mit einem ganz besonderen Mitbringsel tritt ein Trio des ORF Radio-Symphonieorchester ab 16.15 Uhr auf, sagt Radio-Symphonieorchester-Musikvermittlerin und Mitorganisatorin Eveline Mum: „Es wird ein Radiogerät geben, wo man ein bisschen an den Knöpfen drehen kann und man sich so eine Musikrichtung aussuchen kann.“ Diese wird dann vom Orchester live gespielt.

Zur Auswahl am „Radiogerät“ stehen drei Musikrichtungen. „Wir haben uns aus unserer Tradition heraus entschlossen nicht nur Ö1-Musik zu spielen, sondern auch typische Lieder von FM4 und Ö3 vorzubereiten.“ Fagottist Padilla gibt einen kleinen Ausblick: „Ich möchte nicht zu viele Überraschungen vorweg nehmen, aber wir haben unter anderem Eye of the Tiger vorbereitet.“ An das Konzert des RSO schließt dann das Finale mit einem Abschlusskonzert der Wiener Berufsorchester am Dornerplatz an.