Uni Wien: Bücher und Filme zum Jubiläum

Das 650-Jahr-Jubiläum der Universität Wien wird auch am Buchmarkt gebührend begangen. Viele Neuerscheinungen widmen sich etwa der Baugeschichte der Uni oder werfen einen Blick auf die Wissenschaftsstadt Wien.

In „Stätten des Wissens“ beleuchten unterschiedliche Autoren die Entwicklung der wichtigsten Gebäude der Uni Wien seit 1365 - vom nicht realisierten Plan einer abgegrenzten „Pfaffenstatt“ vom Schottentor bis zur heutigen Schauflergasse über das erste Gebäude der Universität, das „Collegium ducale“ (Herzogskolleg) in der heutigen Postgasse, und die Entwicklung des „Alten Universitätsviertels“ beim Stubentor bis zur Übersiedlung in das heutige Hauptgebäude am Ring 1884. Daneben werden auch die zahlreichen Nebengebäude und ausgelagerten Einrichtungen vorgestellt - von den „Bursen"(Studentenhäuser im Mittelalter) bis zum Uni-Campus im Alten AKH und dem Juridicum.

Sendungshinweis:

"Wien heute“, 11.3.2015

„Etwas andere Geschichten der Universität Wien“ präsentieren Marianne Klemun, Hubert D. Szemethy, Fritz Blakolmer und Martina Fuchs in einem Sammelband. Aus der Sicht von fiktiven Studenten der Uni wird in 14 Kapiteln die Geschichte der Uni, zum Teil aber auch der Stadt Wien erzählt - vom „Artistenstudent Johann“ (die Artistenfakultät diente der Vorbereitung auf die eigentlichen Uni-Studien Jus, Medizin und Theologie, Anm.) im Jahr 1388 bis zur „Kulturwelten“-Studentin Winona in der Zukunft des Jahres 2065. Übrigens: Der aktuelle Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat in dem Beitrag sein Studium zwar noch immer nicht abgeschlossen, ist dafür aber Bundespräsident.

Das Programmheft zum 650-Jahr-Jubiläum ist gratis per Post erhältlich, zu bestellen unter jubilaeum@univie.ac.at.

„Glimpflich entnazifiert“

Bereits Ende 2014 in Buchform erschienen ist eine gemeinsame Studie des Politologen Roman Pfefferle und seines Vaters, des Historikers Hans Pfefferle, die sich der Entnazifizierung der Professorenschaft der Uni in der Nachkriegszeit widmet. Für „Glimpflich entnazifiziert“ recherchierten sie die Karrieren von 124 Wissenschaftern und zeigen den Umgang der Universität mit „belasteten“ Forschern. 1944 waren drei Viertel der Professoren NSDAP-Mitglieder oder zumindest Anwärter. Ihr Schicksal nach dem Krieg war geteilt: Einige wurden entlassen, weitere - nur zum Teil mit Abzügen - in den vorzeitigen Ruhestand geschickt, andere rehabilitiert oder amnestiert.

Universität Wien

APA/Schlager

Anlässlich des 650-Jahr-Jubiläums der Uni Wien erscheint auch der vom Historiker Oliver Rathkolb und vom Wissenschaftsreferenten der Stadt Wien, Hubert Christian Ehalt, herausgegebene Sammelband „Wissens- und Universitätsstadt Wien. Eine Entwicklungsgeschichte seit 1945“. Das Buch dreht sich aber weniger um die Uni Wien, sondern lässt vor allem Zeitgenossen wie etwa der frühere Wissenschaftsminister Erhard Busek (ÖVP), die ehemaligen Rektoren Wolfgang Greisenegger, Georg Winckler (Uni Wien), Peter Skalicky (Technische Universität Wien) und Leopold März (Universität für Bodenkultur/Boku) sowie den Rechtswissenschafter Manfried Welan in Interviews über ihre Studien-bzw. Amtszeit erzählen.

Das Jubiläum als Film

Nicht zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten fertiggestellt ist dagegen das „Opus magnum“ der Universität selbst: In der vom Historiker Friedrich Stadler und dem Forum „Zeitgeschichte der Universität Wien“ herausgegebenen vierbändigen Publikationsreihe „650 Jahre Universität Wien - Aufbruch ins neue Jahrhundert“ wird vor allem das „lange 20. Jahrhundert“ (von 1848 bis heute) beleuchtet. Die Reihe umfasst drei thematisch gegliederte wissenschaftliche Sammelbände sowie einen nach Disziplinen geordneten Fakultätsband.

Der ORF widmet dem Jubiläum ein „Menschen & Mächte: Geistesblitze - 650 Jahre Uni Wien“. Der Film war am 11. März zu sehen und ist unter tvthek.ORF.at noch zum Nachschauen bereitgestellt. „Wien heute“ widmet dem Jubiläum eine mehrteilige Serie, die Sie auf wien.ORF.at auch nachsehen können, Start ist am Donnerstag.

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