Weiter Streit wegen Copa Cagrana

Anfang Mai beginnt für die Copa Cagrana an der Neuen Donau die Sommersaison. Eigentlich ein Grund zur Freude. Doch seit Jahren tobt nach einer Räumungsklage ein Streit zwischen dem Pächter und der Stadt. Das Urteil steht noch aus.

Der Platz an der Neuen Donau ist traumhaft, aber heruntergekommen: Leerstehende Gebäude und von den Dächern herunterhängende Fetzen prägen das Bild an der Copa Cagrana, gleich neben der Reichsbrücke.

Dass nach 25 Jahren saniert werden muss, ist auch Generalpächter Norbert Weber klar: „Wir haben 2009 bei dem letzten Verwalter eine Umgestaltung eingereicht, (...), das ist mit Niedrigenergiehäusern und Wärmerückgewinnung, wir haben sehr viel Geld ausgegeben für die Konzeptionen.“ Weber fühlt sich von der Stadt Wien, die Eigentümerin des Areals ist, blockiert. Laut Weber werden seine Konzepte für eine Umgestaltung derzeit blockiert.

Entwürfe für Copa Cagrana neu

Architekt Rudolf Guttmann

Webers Entwürfe für Neugestaltung

„Wien heute“-Video von der Copa Cagrana

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Stadt geht die Geduld aus

Doch der Stadt ist der Geduldsfaden schon gerissen. Man habe lange genug zugeschaut und auf Sanierungen gepocht, es sei aber nichts geschehen: „Dem Herrn Weber ist es nicht gelungen, bauliche Bewilligungen zu erwirken, weil Unterlagen gefehlt haben. Er hat bis jetzt überhaupt keine wasserrechtlichenn Bewilligungen für alle seine Bauten, mangels Unterlagen“, so Martin Jank vom Wiener Gewässermanagement.

Es sei nicht so, dass die Stadt etwas verhindere. Vielmehr habe die Stadt als Grundeigentümer Weber unterstützt. Dieser habe aber die Dinge und die Pläne, die er publiziert hat, nie umsetzen können.

Stadt will Neustart mit Qualitätssprung

Die Stadt brachte im Oktober 2010 eine Räumungsklage wegen angeblich fehlender Pachtzahlungen ein. Der Prozess dauert bis heute an. Kompromiss scheint keiner in Sicht, denn die Stadt will eine schicke Flaniermeile errichten, die zu dem hinter der Copa Cagrana gelegenen modernen Stadtteil mit Österreichs höchstem Hochhaus passt.

Norbert Weber hingegen beharrt auf seinem Multikulti-Konzept. Er sieht sein Lebenswerk, das er in den 1980er Jahren aufgebaut hat, in Gefahr: „Wie wir hergekommen sind, war hier eine Wiese und gar nichts. Es ist ein bisschen auch ein Lebenswerk.“ Er hofft auf ein baldiges Ende des Prozesses, um endlich seine Pläne umsetzen zu können.

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