Parkpickerl: Schonfrist bis Mittwoch

Ab sofort gilt die umstrittene Ausweitung der Parkpickerlzonen in Wien. Bis Mittwoch gilt noch eine Schonfrist: Wer kein Pickerl hat, wird erinnert beziehungsweise ermahnt. Die Maßnahme soll der Stadt rund 40 Millionen Euro bringen.

Meidling, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Hernals sind von der Ausweitung betroffen. Rund 36.500 Anrainerinnen und Anrainer wären berechtigt, sich ein Parkpickerl zu kaufen - mehr als 90 Prozent haben das neue Pickerl auch bereits auf die Autoscheibe geklebt.

Alle anderen dürfen sich über eine Schonfrist freuen. Die Parksheriffs würden bis Mittwoch Gnade vor Recht ergehen lassen, so Projektleiter Leopold Bubak gegenüber Radio Wien. Er gehe davon aus, dass die Polizei wie in der Vergangenheit auch mit Fingerspitzengefühl vorgehen werden. Statt eines Strafzettels wird also ein Informationszettel hinter den Scheibenwischer geklemmt. Spätestens ab Donnerstag wird es aber keinen Pardon mehr geben.

Parkpickerl Wien - Die neuen Zonen im Detail

APA/Martin Hirsch

Die Neuregelung im Detail

Das Parkpickerl kann entweder beim Bezirksamt oder im Internet beantragt werden. Es kostet mit 140 Euro um 30 Euro weniger als in den Innergürtelbezirken. Zahlen fürs Parken muss man an Werktagen (Montag bis Freitag) zwischen 9.00 und 19.00 Uhr. Mit Kurzparkscheinen kann man bis zu drei Stunden lang seinen Pkw abstellen. An Wochenenden und Feiertagen ist das Abstellen des Autos gratis.

Ausnahmen gelten für den Bereich rund um die Stadthalle. Dort gilt die Kurzparkzone an Werktagen zwischen 9.00 und 22.00 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 18.00 bis 22.00 Uhr. Die Kosten betragen - wie innerhalb des Gürtels - 170 Euro. Hier bleibt es auch bei der Regelung, dass ausgefüllte Kurzparkscheine nur maximal zwei Stunden lang gültig sind.

Kritik geht weiter

Auch wenn die Ausweitung nun umgesetzt ist, die Kritik an der Parkpickerlausweitung wird vermutlich nicht nachlassen. ÖVP und FPÖ haben weitere Protestaktionen angekündigt - mehr dazu in Parkpickerl für ÖVP „tölpelhaft umgesetzt“. Kritisiert werden fehlende Ausnahmeregelungen, die vor allem alte und kranke Menschen in den neuen Pickerlzonen betreffen. Die Ärzte beklagen etwa, dass sie nicht gratis parken können, wenn sie ihre Patienten zu Hause besuchen. Das gleiche Problem haben derzeit auch Pfleger und Heimhelfer.

Garagenplatzaktion zur Beruhigung

Die Stadt ist unterdessen um eine Beruhigung der Lage bemüht. Gleichzeitig mit der Ausweitung startet eine Garagenaktion der Stadt Wien gemeinsam mit der Wirtschaftskammer. 3.600 Stellplätze werden demnach um bis zu 30 Prozent günstiger vermietet - mehr dazu in Parkpickerl bringt Garagenplatz-Aktion.

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