28.010 Einsätze der WasteWatcher

Die WasteWatcher haben in den fünf Jahren ihres Bestehens 28.010 Amtshandlungen durchgeführt. Besonders zufrieden ist man mit der Reduktion von illegal abgestellten Kühlschränken und weggeworfenen Zigarettenstummeln.

Die WasteWatcher sind seit Februar 2008 in Wien unterwegs. 50 hauptberufliche WasteWatcher und etwa 400 ausgebildete Mitarbeiter der MA48 und der MA42 sind derzeit aktiv, teilweise in Uniform, teilweise in Zivil. Allein im Vorjahr gab es über 6.100 Organstrafen und etwa 1.600 Anzeigen gegen Müllsünder.

Ein Organmandat kostet 36 Euro. Das Geld für die Strafen wird zweckgebunden für Sauberkeitsmaßnahmen der Stadt investiert.

Wiener Waste Watcher bei Kontrolle - gestellte Szene

APA/PID/C.Fürthner

Die WasteWatcher feiern ihr fünfjähriges Bestehen

Weniger Zigarettenstummeln weggeworfen

Messbar ist die geringere Zahl an Müll laut WasteWatchern etwa bei Zahl von illegal abgestellte Kühlgeräten (minus 68 Prozent), auch die Zahl von illegal abgestellten Einkaufswagen ging zurück (minus 38 Prozent).

Besonders zufrieden zeigt man sich mit der Entwicklung bei Zigarettenstummeln. Laut Umfragen und Hochrechnungen sind demnach 2005 noch etwa 868 Mio. Zigarettenstummeln auf die Straße geworfen worden, 2012 waren es nur mehr 600 Mio. 2005 hatten bei einer Umfrage noch 65 Prozent der Befragten angegeben, ihre „Tschickstummel“ auf den Boden zu schmeißen, im Vorjahr waren es nur noch 14 Prozent. Die Bilanz für 2012: Rund 4.000 Organstrafmandate wegen Zigarettenstummeln, 1.126 Anzeigen und etwa 700 Ermahnungen.

Fast 3.000 Sackerlautomaten für Hundekot

Die Zahl der Automaten mit Hundekotsackerl ist 2012 auf 2.970 erhöht worden. Täglich werden 47.200 Sackerl in die städtischen Papierkörbe geworfen, pro Jahr sind das 17,2 Mio. Sackerln. Die Standorte können über den online-Stadtplan (Internet und 48er-App) angeschaut werden.

Einer Umfrage zufolge sehen 66 Prozent der Befragten eine deutliche Verbesserung der Hundekotproblematik durch die Einführung der WasteWatcher. 2012 kam es zu 1.131 Amtshandlungen der WasteWatcher aufgrund von Verunreinigungen mit Hundekot, wobei ca. 1.000 mit Organstrafmandaten in der Höhe von 36 Euro bestraft wurden.

Eigenverantwortung als Ziel

Für Umwelt-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) ist das Ziel aller Sauberkeitsmaßnahmen, die Eigenverantwortung der Wiener und ihr Beusstsein für die Sauberkeit zu stärken: „Es gibt in Wien keine Ausreden, seinen Mist nicht ordnungsgemäß zu entsorgen.“

Der IFES-Umfrage aus dem Vorjahr zufolge halten 85 Prozent der Befragten die WasteWatcher für eine „gute Einrichtung“. „Wir wollen eine Truppe haben, die bei den Wiener beliebt ist. Keine Straftruppe wie die DDR-Zöllner“, erläuterte MA-48-Abteilungsleiter Josef Thon. Ähnlich wie bei Schwarzfahrerkontrollen sei das Ziel nicht, möglichst hohe Summen zu lukrieren, sondern die Menschen durch Zivilcourage, Anwesenheit und als positives Beispiel zu einer freiwilligen Verhaltensänderung zu bewegen.

Dass Verfehlungen Konsequenzen haben, findet der Großteil der Bevölkerung durchaus angebracht. Auch wenn die Verantwortlichen betonen, dass es keineswegs Priorität habe, die Einnahmen zu maximieren, drohen unverbesserlichen Wiederholungstätern Strafen bis zu 2.000 Euro, so Sima. Einen Donaustädter, der partout die Hinterlassenschaften seiner drei Doggen nicht entsorgen wollte, führte dies sogar hinter Gitter: Da er die 1.500 Euro nicht aufbringen konnte, musste er eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen.

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