Brandauer kämpft in „Die Auslöschung“

Was passiert mit der Liebe, wenn alles, was man an einem Menschen geliebt hat, bis auf den Körper verschwindet? Dieser Frage geht der Film „Die Auslöschung“ mit Klaus Maria Brandauer nach. Am 13. Februar läuft der Film in ORF2.

Manchmal kann alles ganz schnell gehen. Wie zu jenem Zeitpunkt, als sich die Restauratorin Judith (Martina Gedeck) und der Professor Ernst Hals (Klaus Maria Brandauer) über Kopf verlieben. Manchmal kann die Zeit aber auch gnadenlos langsam verstreichen. Wie in den wenigen Jahren, in denen die Beziehung von Judith und Ernst von seiner einsetzenden und immer schlimmer werdenden Demenz in Mitleidenschaft gezogen wird.

TV-Hinweise

Die ORF-Seitenblicke waren bei der Präsentation des Films, hier gibt es den Beitrag on Demand.

„Die Auslöschung“ wird am 13. Februar um 20.15 Uhr in ORF 2 erstmals ausgestrahlt.

Vom Intellektuellen zum Schwerkranken

Brandauer glänzt in seiner Darstellung vom selbstsicheren Intellektuellen zum Schatten seiner selbst. Anfangs beginnt es im Film mit leichten Irritationen, fällt Ernst der Name seines Enkels nicht ein, macht er selbst noch Witze über die Vorteile von Alzheimer („Man lernt immer neue Leute kennen...“). Neun Monate später liegt die Brille im Kühlschrank, folgen Untersuchungen beim Arzt, wiederum 18 Monate wird beim Essen die Frage, wie der Tag war, zweimal gestellt.

Szenenfoto aus "Die Auslöschung" mit Brandauer und Gedeck

ORF/Mona Film/Petro Domenigg

Gedeck und Brandauer in einem bewegenden Liebesfilm

„Irgendwann werde ich vergessen, wer du bist“, stellt Ernst fest. Bald erkennt er Kollegen nicht mehr, verbrennt alles beim Kochen, verschwindet er für mehrere Stunden. Und wieder zweieinhalb Jahre später sitzt er im Rollstuhl, verhält sich wie ein Kind, ist müde und „wartet, bis es vorbei ist“.

Mit Betroffenen hat Brandauer nicht gesprochen, wie er in einem Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“ erklärte. „Ich weiß, dass viele Leute meiner Gilde bei einer solchen Figur ein paar Wochen ins Krankenhaus gehen. Ich mache das nicht, weil ich Fantasie habe. Nicht, dass die anderen keine hätten, aber bei Alzheimer stelle ich mir vor, dass man innerlich langsam ausrinnt.“

Hochkarätiges Ensemble

Regisseur Nikolaus Leytner versammelte mit Klaus Maria Brandauer, Martina Gedeck, Birgit Minichmayr, Philipp Hochmair, Regina Fritsch und Andreas Liendl jedenfalls ein hochkarätiges Ensemble.

Szenenfoto aus "Die Auslöschung" mit Brandauer und Gedeck

ORF/Mona Film/Petro Domenigg

„Es war wahnsinnig“, sagte Gedeck über die Zusammenarbeit mit Brandauer, „es war eine ganz außergewöhnliche Begegnung mit einem Großen unserer Zeit.“ Über den Film meinte Gedeck: „Der Stoff hat beides, die große Liebesgeschichte und die Abgründigkeit“, erklärte sich Gedeck die starke Wirkung der „Auslöschung“.

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