Immoverkäufe: Rückgang um 25 Prozent

Auf dem Immobilienmarkt kehrt nach den Boomjahren allmählich wieder Ruhe ein. In Wien sank die Zahl der Verkäufe heuer im ersten Halbjahr um 25,5 Prozent im Vergleich zu 2012. Die Preise steigen aber weiter, vor allem in Wien.

Heuer im ersten Halbjahr gingen die Immobilienverkäufe in Österreich deutlich zurück. Die Zahl der Transaktionen sank gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 13,7 Prozent auf 37.300 Stück, die Verkaufssumme verringerte sich um 10,6 Prozent auf österreichweit 7,23 Mrd. Euro, geht aus den aktuellen Daten des RE/MAX-ImmoSpiegels auf Basis des Amtlichen Grundbuchs hervor.

Damit bewegte sich der Markt bei den Verkaufszahlen und dem Transaktionsvolumen knapp unter den Werten zu Beginn der Krise 2009. „Jetzt sind wir auf einem Niveau, das sich normalisiert hat - die Eigenmittel sind vielfach ausgegeben, und das Angebot ist nicht so gut, das heißt, der Immobilienmarkt ist ein bisschen träger geworden“, sagte der Vorsitzende des Immobilienmaklers RE/MAX in Österreich, Alois Reikersdorfer.

Grafik Immobilien

APA/Remax

Eklatante Preissteigerungen in Wien

Die Preise kletterten heuer aber weiter - allerdings nicht mehr so wie im Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich. Reikersdorfer ortet hier eine Abkühlung - „mit Ausnahme von Salzburg und Wien“. „In Wien sind die Preissteigerungen nach wie vor eklatant - es sind kaum gebrauchte Wohnungen auf dem Markt.“ Wenn mehr gebaut würde, würde sich das Preisniveau normalisieren - mehr dazu in Immopreise: Wien kratzt an Top Ten.

Österreichweit verteuerten sich Eigentumswohnungen heuer im ersten Halbjahr im Durchschnitt um 8,2 Prozent auf 2.356 Euro pro Quadratmeter, Einfamilienhäuser um 4,2 Prozent auf durchschnittlich 186.432 Euro. Lediglich Grundstücke wurden billiger - die Durchschnittspreise gingen hier um 16,7 Prozent auf 47 Euro pro Quadratmeter zurück.

Schmerzgrenze bei Preisen erreicht

Bei den Preisen dürfte die Schmerzgrenze - vor allem bei den Wohnungen - bei vielen allmählich erreicht sein. „Die Anleger sind nicht mehr bereit, jeden Preis zu zahlen“, so RE/MAX-Österreich-Chef Bernhard Reikersdorfer. Jedenfalls verteuern sich die Immobilien nicht mehr so dynamisch wie in der Vorjahresperiode.

In Wien kletterten die Quadratmeterpreise für Wohnungen zwischen Jänner und Juni aber immer noch um 19 Prozent auf durchschnittlich 2.868 Euro, in Niederösterreich um 18,9 Prozent auf 1.620 Euro, in Salzburg um 8,2 Prozent auf 3.148 Euro und in Kärnten um 4,5 Prozent auf 2.138 Euro. In Oberösterreich waren um 2,6 Prozent mehr zu zahlen (1.869 Euro) als in der Vorjahresperiode und in Vorarlberg um 1,5 Prozent mehr (2.518 Euro).

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In Tirol blieben die Preise bei durchschnittlich 2.551 Euro stabil. Billiger wurden die Wohnungen lediglich in der Steiermark, wo ein Rückgang von 7,5 Prozent auf im Schnitt 1.610 Euro pro Quadratmeter zu verzeichnen war. Am billigsten sind hierzulande die Wohnungen im Burgenland (1.586 Euro pro Quadratmeter).

Häuser meistens für die Eigennutzung

Die Preise für Einfamilienhäuser entwickeln sich in Österreich dem Immobilienexperten zufolge generell moderat, da sie nahezu ausschließlich zur Eigennutzung erworben werden. Anlage- und Spekulationsmotive spielen eine untergeordnete Rolle. Im ersten Halbjahr wurden um 7,7 Prozent weniger Häuser ver- bzw. gekauft. Vor allem junge Menschen wünschen sich ein Haus im Speckgürtel von Großstädten - mehr dazu in Junge träumen vom Haus am Stadtrand.

Die Zahl der Grundbucheintragungen sank im ersten Halbjahr österreichweit um 13,7 Prozent auf 37.300 Stück - alleine bei Eigentumswohnungen betrug der Rückgang 15,2 Prozent. Vor allem in Wien entwickelte sich der Immobilienmarkt gebremst - mit einem Minus von 25,8 Prozent bei den Verkäufen und von 22,7 Prozent beim Transaktionsvolumen.