Mariahilf: Wirtschaft bleibt kritisch

Seit über die neue Mariahilfer Straße diskutiert wird, kam von der Wirtschaft viel Kritik für das rot-grüne Projekt. Jetzt, unmittelbar bevor die Probephase beginnt, häufen sich die Einwände und Bedenken der Unternehmer.

Man habe sich nie gegen eine optische Umgestaltung der Mariahilfer Straße ausgesprochen, heißt es von einem Sprecher der Wirtschaftskammer. Aber es sei nicht erwünscht, dass die Straße gleich komplett umgebaut wird.

Lade- und Lieferzeiten bereiten Sorge

9.000 Geschäftsleute sind von der neuen Fußgängerzone zwischen der Andreas- und der Kirchengasse betroffen. Sie fürchten sich vor allem vor den verkehrstechnischen Änderungen. Besonders die eingeschränkten Zeiten für Ladetätigkeiten und Zufahrtsmöglichkeiten von 6.00 bis 13.00 Uhr bereiten den Unternehmerinnen und Unternehmern Sorgen.

Außerdem habe man den Betroffenen kaum Zeit zur Planung etwaiger Alternativen gelassen, kritisiert der Sprecher. Die Wirtschaftskammer sieht aber noch eine Möglichkeit, sich nach der Probephase in die Neugestaltung noch einzubringen.

Skizze für Umgestaltung der Mariahilfer Straße

Stadt Wien

Rote Spur für Linienbus 13A

Die mehrmonatige Testphase startet am Freitag um 6.00 Uhr in der Früh. Für die Anbringung der notwendigen Bodenmarkierungen - darunter die rote Busspur für den 13A - wird die Shoppingmeile zwischen Getreidemarkt und Kaiserstraße ab Mittwochabend, 20.00 Uhr, für den Kfz-Verkehr gesperrt. Folglich müssen bis dahin alle geparkten Autos entfernt werden. Das Parken und Halten ist mit Beginn der „Mahü“ Neu dann - mit Ausnahme von ausgewiesenen Ein- und Aussteigezonen - nicht mehr gestattet.

Der Kernbereich der prominenten Einkaufsstraße - von der Kirchengasse bis zur Andreasgasse - wird Fußgängerzone und ist ab Freitag für den Autoverkehr sowieso tabu. Die äußeren Abschnitte bis zum Getreidemarkt bzw. zur Kaiserstraße werden Begegnungszonen, die sich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h teilen. Folglich dürfen Autos dort weiterhin fahren, Parken und Halten ist jedoch nicht mehr gestattet.

Gelbe Linien auf der Mariahilfer Straße

APA/Fohringer

Gelbe Linien für Halte- und Parkverbote

Eine Ausnahme bilden drei „Kiss and Ride“-Standorte. Dort kann man kurz zum Ein- und Aussteigen stehen bleiben. Die je rund 15 Meter langen Zonen befinden sich zwischen Getreidemarkt und Karl-Schweighofer-Straße, auf Höhe Kirchengasse und zwischen Schottenfeldgasse und Kaiserstraße. Sie sind durch das Verkehrszeichen „Halte- und Parkverbot ausgenommen Fahrzeuge zum Aus- und Einsteigen“ gekennzeichnet. Für den Lieferverkehr gibt es eigene Ladezonen.

Die übrigen Park- und Halteverbote in der Mariahilfer Straße werden mit neuen gelben Linien markiert. Dadurch erspare man sich zahlreiche Schilder und damit Kosten, so das Argument.

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