Kahlenberg-Seilbahn um 30 Mio. Euro

Eine Seilbahn, die auf den Kahlenberg führt, davon träumt die Wirtschaftskammer seit einem Jahr. Jetzt legt sie ein Konzept vor. Demnach würde die Seilbahn 30 Millionen Euro kosten. Ob das Projekt tatsächlich kommt, hängt vom Okay der Politik ab.

Das Projekt sei machbar, so die Wirtschaftskammer und es könnte ein Touristenmagnet werden. Josef Bitzinger, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft erwartet jährlich 600.000 Fahrgäste - darunter auch viele Wiener, die eine Sonntagsausflug machen. Für eine einfach Fahrt zum Berg hinauf müsste jeder Fahrgast voraussichtlich bis zu zehn Euro zahlen. Für ein Hin- und Retourticket wäre eine Reduzierung eingeplant.

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APA/Herbert Pfarrhofer

Hoch hinaus wollen die Vertreter der Wirtschaftskammer und der Bezirksvorsteher

Bitzinger zeigt sich zuversichtlich: „Wenn die Stadt will, dann wird es diese Bahn geben.“ Und für die Finanzierung des rund 30 Mio. Euro teuren Vorhabens gebe es bereits Interessenten. Dabei handle es sich um Unternehmen, nähere Details wollte Bitzinger nicht preis geben. Nur so viel: "Das wäre ein rein privates Projekt und es würde sich rechnen.

Bitzinger hat bereits vor einem Jahr auf die Vorteile einer Kahlenberg-Bahn verwiesen - mehr dazu in Standseilbahn für Kahlenberg?.

Über die Donauuferautobahn schweben

Starten würde die Seilbahn dem Plan zufolge neben der U6-Station Neue Donau. Die Strecke zunächst entlang des nördlichen Donauufers und macht dann zwischen Jedleseer Brücke und Landesgrenze einen Knick. Von dort aus führt die Bahn über die Donau, den Kuchelauer Hafen, das Kahlenbergdorf hinauf auf den Kahlenberg. Endstation ist der Parkplatz am Kahlenberg.

Die Streckenlänge betrüge sechs Kilometer. Für die Fahrzeit wurden 19 Minuten berechnet. So sei man sehr schnell am Kahlenberg, argumentierte Michael Bitterl von Doppelmayr Seilbahnen: „Das schafft man weder mit den Öffis noch mit dem privaten Pkw.“ Das Konzept sieht 63 Gondeln vor, mit denen 1.000 Personen pro Stunde befördert werden könnten. Die Kapazität wäre bei Bedarf auf 94 Gondeln ausbaubar.

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APA/Herbert Pfarrhofer

Keine privaten Grundstücke betroffen

Was auch wichtig ist: Es würden mit dieser Route keine privaten Grundstücke überfahren werden, betonte Bitterl. Die betroffenen Areale befinden sich im Eigentum der Stadt, des Bundes und des Chorherrenstifts Klosterneuburg.

Der Döblinger Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) sicherte dem Vorhaben bereits eine „großzügige“ Unterstützung. Auch Wiens Wirtschaftskammer-Präsidentin Brigitte Jank warb bei der Präsentation für das Seilbahn-Projekt. Es würde nicht nur das touristische Angebot erweitern, sondern auch einen Mehrwert für die Wiener haben.

Denn der Hausberg der Wiener sei ein „Juwel“, das jedoch ein bisschen stiefmütterlich behandelt werde, sieht sie Potenzial für zusätzliche Möglichkeiten, um das Gebiet zu nutzen. Außerdem sei eine Seilbahn umweltfreundlich und ein sicheres Verkehrsmittel. Innerhalb von zwei Jahren könnte man das Projekt umsetzen, sofern die Stadt mitzieht und die Seilbahn überhaupt haben will.

Kahlenberg war mittels Zahnradbahn erreichbar

Der 484 Meter hohe Wiener Hausberg war schon früher mit einem nicht alltäglichen Gefährt erreichbar: 1873 wurde eine inzwischen längst nicht mehr existierende Zahnradbahn in Betrieb genommen. Am Kahlenberg befinden sich unter anderem ein Restaurant sowie ein Hotel. Auch die Tourismus-Privatuniversität Modul University Vienna der Wirtschaftskammer Wien hat dort ihren Sitz.

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