Mariahilfer Straße: Opposition will Sondersitzungen

Seit über einer Woche gibt es die neue Fußgängerzone in der Mariahilfer Straße. Seither hat sie für viel Diskussionsstoff gesorgt. Die Opposition zeigt sich von dem Pilotprojekt weiter wenig begeistert und kündigte am Sonntag Sondersitzungen an.

Angesichts „der zahlreichen offenen Fragen“ kündigte Wiens ÖVP-Chef Manfred Juraczka einen Antrag auf Abhaltung einer Sondersitzung des Gemeinderates an, hieß es in einer Aussendung. Der Antrag soll laut Juraczka am Montag eingebracht werden. Der Parteichef ortete neben den „offenen Fragen“ auch ein „Chaos auf der Mariahilfer Straße“, das es zu beseitigen gebe.

FPÖ will Sondersitzung des Verkehrsausschusses

Nach der Ankündigung der ÖVP, einen Antrag auf Abhaltung einer Sondersitzung des Gemeinderates stellen zu wollen, kündigte auch die FPÖ Wien einen Antrag auf Sondersitzung - und zwar des Verkehrsausschusses - an. Diese soll noch vor den Nationalratswahlen stattfinden.

„Die Wiener Bevölkerung hat ein Recht darauf, die Positionen der einzelnen Parteien zum biblischen Verkehrschaos auf der Einkaufsmeile klipp und klar zu erfahren“, so Verkehrssprecher Anton Mahdalik in einer Aussendung

Grüne wollen Projekt mehr Zeit geben

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) kommentierte den Zustand auf der Mariahilfer Straße gegenüber der „Kronen Zeitung“ folgendermaßen: „Das Projekt ist in Eigenverantwortung der Planungsstadträtin (Maria Vassilakou, Anm.). Die grünen Freunde müssen jetzt eben schauen, dass sie mit allen gut auskommen.“

Vassilakou forderte mehr Zeit. „Nach einer Woche sind wir erst am Beginn der Optimierungsphase. (...) Es wird noch ein wenig dauern, bis wir alle uns eingefunden haben in die neue Mariahilfer Straße“, sagte sie in einem „Kurier“-Interview.

Diskussion ließ Wogen hochgehen

Nach einer Woche „Mariahilferstraße neu“ zog der ORF Wien Zwischenbilanz und lud gemeinsam mit dem „Kurier“ zum Stadtgespräch vor der Mariahilfer Kirche, moderiert von „Wien heute“-Moderatorin Elisabeth Vogel und der stv. Chefredakteurin des „Kurier“, Martina Salomon. Dabei gingen die Wogen hoch.

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Das Stadtgespräch mit „Wien heute“ können Sie hier nachsehen.

Dementsprechend schwer hatten es die Bezirksvorsteher von Neubau und Mariahilf, Thomas Blimlinger (Grüne) und Renate Kaufmann (SPÖ), die sich beide für die Fußgängerzone einsetzen. „Wenn die Emotionen überschwappen, wird es laut und heftig. Ich bin lange Bezirksvorsteherin und weiß das", ergänzt Kaufmann. Beide Politiker baten, der neuen Verkehrslösung noch etwas Zeit zu geben. „Seriöserweise kann man in vier Wochen sehen, wo man verändern muss und wo es gut funktioniert", sagte Kaufmann.

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