Häupl kein „Fußgängerzonen-Tourist“

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) kündigte Änderungen auf der neuen Mariahilfer Straße an, auch wenn er sich selbst noch keinen Eindruck vor Ort gemacht hat. Er sei kein „Fußgängerzonen-Tourist“. Auch der ÖAMTC ließ aufhorchen.

Am Donnerstag kam es zu einem Schlagabtausch um die neue Mariahilfer Straße. Bürgermeister Michael Häupl verlangte eine Lösung in den „nächsten eineinhalb Wochen“ und sprach drei Problembereiche an: die Busroute, die Radfahrer und die Querungsverbote. Die zuständige Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) verwies auf die bereits erfolgte Befragung - mehr dazu in Schlagabtausch wegen Mariahilfer Straße.

In einem Interview mit dem „Kurier“ räumte Häupl ein, „schon länger nicht“ mehr auf der Mariahilfer Straße gewesen zu sein. „Ich mache doch keinen Fußgängerzonen-Tourismus“, antwortete er auf die Frage, ob er sich die neue Fußgängerzone noch nicht angesehen habe. Der Bürgermeister sieht für die Mariahilfer Straße die Kärntner Straße als Vorbild, in der keine Radfahrer unterwegs sein dürfen.

ÖAMTC will Begegnungszone verkürzen

Der ÖAMTC begrüßte den jüngsten Vorstoß der Politik einer raschen Lösung, verwies aber auf die Probleme in den Nebenstraßen. „Die Seitengassen sind stärker belastet als ursprünglich angenommen", sagte ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer. Im siebenten Bezirk seien vor allem die Lindengasse und die Stollgasse von regelmäßigen Staus betroffen, sagte Hoffer. „Im sechsten Bezirk ist es überhaupt schwierig, auf den Gürtel zu kommen. Da ist Verbesserungsbedarf gegeben.“

Grafik Mariahilfer Straße Neu

APA-Grafik

ÖAMTC gegen reine Öffnung der Querungen

Hoffer hält nichts von einer reinen Öffnung der Querungen. „Das scheint nicht überzeugend, weil dann die eine Ausfahrt im 7. Bezirk noch stärker belastet wird“, sagte der Verkehrsexperte.

Eine Möglichkeit, die rasch umsetzbar wäre, ist laut Hoffer eine Verkürzung der Begegnungszone im oberen Bereich der Straße. Er schlägt vor, die Begegnungszone erst in der Otto-Bauer-Gasse und nicht schon auf der Höhe Stumpergasse beginnen zu lassen: „Man sollte einen vernünftigen Punkt suchen, der in der Mariahilfer Straße das Fahren stadtauswärts zulässt.“ Im oberen Bereich sollte der normale Verkehr wieder zugelassen werden. „Damit würde auch die Kreuzung am Gürtel, die erst vor kurzem umgebaut wurde, wieder ihre volle Leistungsfähigkeit ausschöpfen“, so Hoffer. Die Kernzone der Fußgängerzone wäre von dieser Lösung nicht betroffen.

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