Ute Bock nach Schlaganfall im Spital

Die Flüchtlingshelferin Ute Bock liegt nach einem Schlaganfall auf der Intensivstation im Spital. Die 71-Jährige schwebe nicht in akuter Lebensgefahr, „aber die Situation ist trotzdem kritisch“, so eine Sprecherin des Krankenanstaltenverbundes.

Wegen ihres unermüdlichen Engagements für Flüchtlinge und Asylwerber gilt Ute Bock mittlerweile als Legende. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag erlitt die 71-Jährige einen Schlaganfall. Laut „Kurier“ brach sie in der Waschküche ihres Flüchtlingsheims in der Zohmanngasse in Wien-Favoriten zusammen.

Suche nach Bock im Flüchtlingsheim

Nachdem einem der Bewohner aufgefallen war, dass Bock seit einiger Zeit nicht gesehen worden war, wurde sofort die Suche eingeleitet, hieß es von Seiten ihres Vereins. Sie wurde ins Kaiser-Franz-Josef-Spital eingeliefert. Eventuelle Folgeschäden sind laut der Sprecherin des Krankenanstaltenverbundes (KAV) noch nicht abschätzbar.

Ute Bock bei der Verleihung der Auszeichnung

APA/Roland Schlager

Bock wollte den Heiligen Abend in der Flüchtlingsunterkunft verbringen

Vom Verein Flüchtlingsprojekt Ute Bock wurde darauf hingewiesen, dass die Betreuung der Asylsuchenden weiter von dem bewährten Team uneingeschränkt durchgeführt werde. Man bitte alle Unterstützer, das Ute Bock-Projekt weiterhin zu unterstützen, damit der Verein die Arbeit fortführen könne, denn gerade jetzt suchten dort besonders viele Menschen Zuflucht. Zudem wurde vom Fonds Soziales Wien Hilfe angeboten.

Betreut seit zwei Jahrzehnten jugendliche Asylwerber

Bock wurde am 27. Juni 1942 in Linz geboren. Nach der Matura begann sie in einem Heim für schwer erziehbare Sonderschüler zu arbeiten. Ab den 1970ern kümmerte sie sich in einem Gesellenheim in der Zohmanngasse in Favoriten um Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Seit Anfang der 1990er betreut sie jugendliche Asylwerber. Auch ihre Pensionierung 2003 beendete ihr Engagement nicht.

Mit eigenen Renteneinkünften und Spenden bezahlte sie Unterkünfte für obdachlose Flüchtlinge. Vergangenes Jahr kehrte sie in die Zohmanngasse zurück – mehr dazu in Flüchtlingsheim: Kaum Beschwerden. Im Vorjahr wurde Bock von Bundespräsident Heinz Fischer mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet- mehr dazu in Ute Bock geehrt: „Ich habe einen Vogel“.

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