Manner-Einsturz: Warten auf Gutachten

Über ein Monat nach dem Teileinsturz der Manner-Fabrik in Hernals ist die Ursache weiter unklar. Frühestens Ende November erwartet die Baupolizei ein Gutachten. Es könnte sogar noch nötig sein, einen Teil des Gebäudes abzutragen.

Die Folgen des teilweisen Einsturzes sind noch sichtbar: Im Hof liegt noch immer der Schutt. Derzeit ist ein Sachverständiger am Zug, die Ursache zu ermitteln. „Wir bekommen dieses Gutachten dann und werden es auf Schlüssigkeit überprüfen. Das ist unsere Aufgabe“, sagt Hannes Kirsch von der Baupolizei gegenüber dem ORF Wien. „Ein Ergebnis wird aber nicht vor Ende des Monats vorliegen. Es kann sich auch noch bis Dezember erstrecken.“

Schutt bleibt voraussichtlich noch bis Jänner

Da der Boden noch nachgeben könnte, „muss vielleicht sogar noch ein Teil des Bestandobjekts abgetragen werden, bevor man sich traut den Schutthaufen wegzuräumen“, so Kirsch. Einstweilen dient der Schutt noch als Stütze für das Gebäude. „Bis Ende Jänner kann es dann noch dauern bis der gesamte Schutt entfernt ist“, sagt Manner-Sprecherin Gabriele Liebl. Wann die Produktion in dem Gebäudeteil wieder aufgenommen werden kann, steht noch nicht fest, so die Sprecherin.

Eingestürzte Manner-Fabrik

Privat

Die teilweise eingestürzte Manner-Fabrik in Hernals

Vorweihnachtsproduktion nicht betroffen

Schnittenliebhaber können jedoch beruhigt sein: In dem betroffenen Trakt wurden keine Schnitten hergestellt. Auch die Ware für Weihnachten sei nicht gefährdet, sie wurde bereits produziert, sagt Liebl. Neben Wien produziert Manner noch in Perg in Oberösterreich und im niederösterreichischen Wolkersdorf.

Am 17. Oktober ist der im Innenhof gelegene vierstöckige Trakt des Wiener Standortes vom Keller bis zum Dach eingestürzt. Dabei kamen keine Personen zu Schaden. Übrig blieb der Schuttkegel im Innenhof. Die anderen drei Trakte des Gebäudes wurden von der Baupolizei bereits am nächsten Tag wieder freigegeben. Das Areal befindet sich zwischen der Wilhelminenstraße und der Geblergasse - mehr dazu in Manner-Einsturz: Baupolizei ermittelt (wien.ORF.at; 18.10.2014).

Stammwerk in Hernals wurde renoviert

Die Produktion am Stammwerk des Süßwarenherstellers wird seit 2012 für projektierte 30 Millionen Euro umgebaut. Zusätzliche Produktionsmöglichkeiten, ein Bürogebäude und eine Tiefgarage werden geschaffen. Geplant war die Fertigstelltung 2015. Der Konzern will seine Schnitten ab 2015 allein in Wien produzieren, der Standort Perg soll aufgegeben werden. Das Stammhaus in Hernals wurde 1890 eröffnet. Denkmalschutz besteht jedoch nicht - mehr dazu in 30 Millionen Euro für Manner-Umbau (wien.ORF.at; 9.8.2012).

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