Feinstaub-Messung: Immer bessere Luft

In der Silvesternacht werden traditionell erhöhte Feinstaubwerte verzeichnet, insgesamt verbessert sich jedoch die Luftqualität in Wien. Im vergangenen Jahr wurden an allen Wiener Messstellen die EU-Grenzwerte für Feinstaub eingehalten.

„Beim Feinstaub sind wir alle Verursacher und Betroffene zugleich. Wir sind deshalb alle aufgerufen, einen Beitrag zu leisten. Insgesamt zeigt der Trend aber in die richtige Richtung. Die Wiener Anti-Feinstaub-Pakete zeigen Wirkung,“ freut sich Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Messungen rund um die Uhr

Die Stadt verfügt über ein modernes Luftgütemessnetz, wobei die Messstellen strategisch über das ganze Stadtgebiet verteilt sind. An den 17 Luftgüte-Messstationen der MA 22 wird die Luftqualität rund um die Uhr gemessen, an 13 davon wird auch Feinstaub gemessen.

Nach den Jahren 2012 und 2013 wurden 2014 zum dritten Mal an allen Luftmessstellen alle EU-Grenzwerte für Feinstaub eingehalten. Der Grenzwert für den Feinstaub (PM10)-Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm je Kubikmeter wird in Wien bereits seit dem Jahr 2004 eingehalten, genauso wie der Grenzwert des lungengängigen Feinstaubs PM2,5 (Jahresmittelwert von 25 Mikrogramm je Kubikmeter).

Luftgüte in Wien

Die Daten zur Wiener Luftqualität werden auf der Webseite der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) veröffentlicht. Auskunft geben auch der Tonbanddienst „Ozonix“ unter Tel. 01 4000-8820 sowie die ORF-Teletext-Seiten 621 und 622.

Erhöhte Werte zu Silvester

Aufgrund der vorläufigen Ergebnisse der Wiener Messungen wurde das Limit von 35 Tagen, an denen der Tagesmittelwert höher als 50 Mikrogramm je Kubikmeter sein darf, wieder unterschritten. Das genaue Endergebnis der Überschreitungsstatistik wird Mitte Jänner nach dem Vorliegen der Labor-Analyse der Filterproben feststehen.

Traditionell werden jedoch in der Silvesternacht erhöhte Werte verzeichnet. „Die meisten Feuerwerkskörper enthalten toxische Schwermetalle und verursachen neben Feinstaub auch gasförmige Luftschadstoffe wie Schwefel- oder Stickstoffoxide“, so Karin Büchl-Krammerstätter, die Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22).

Feinstaub-Maßnahmen im Verkehr

Nur knapp ein Viertel des Wiener Feinstaubs ist hausgemacht, drei Viertel kommen durch Ferneintrag nach Wien. Das bereits dritte Maßnahmenpaket der Stadt Wien umfasst vom Bereich Raumwärme über Baustellen, Verkehr und Winterdienst alle relevanten Verursachergruppen. Die Maßnahmen dieses dritten Feinstaubpakets werden laufend umgesetzt - mehr dazu in Umweltpickerl-Pflicht für Lkw startet in Wien (wien.ORF.at; 1.1.2015).

Maßnahmen, die im Winter wirksam werden, sind für die Feinstaubreduktion in der Stadt besonders relevant. Die wesentlichen davon betreffen die Bereiche der Raumwärme und des Winterdienstes. Dazu zählen im Heizenergiebereich die thermische Wohnhaussanierung, die Ausweitung der Fernwärmenutzung oder das Verbot von neuen Kohleheizungen.

Der Winterdienst vermeidet Feinstaub durch effizientere Räumfahrzeuge und die Feuchtsalztechnologie, wodurch weniger Streumittel zum Einsatz kommen. Darüber hinaus sieht die Wiener Winterdienstverordnung vor, dass nicht mehr benötigter Streusplitt entfernt werden muss und somit nicht zu einer weiteren Feinstaubquelle wird.

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