Volkskundemuseum in desolatem Zustand

Das Volkskundemuseum in der Josefstadt ist seit Jahren desolat. Eine Sanierung des Museumsgebäudes aus dem 18. Jahrhundert ist nicht in Sicht. Die Kosten dafür werden inzwischen auf über zehn Millionen Euro geschätzt.

Die baulichen Mängel des Museums sind deutlich an der Fassade sichtbar, zudem ist auch die Bausubstanz in einem schlechten Zustand. Ein weiteres Beispiel für den Sanierungsbedarf ist die Wasserversorgung. Da noch alte Bleirohre verlegt sind, kann kein Trinkwasser entnommen werden. Wenn nichts geschehe, sei absehbar, dass das Haus in naher Zukunft nicht mehr benützbar sei, sagte Museumsdirektor Matthias Beitl im ORF-Interview. In spätestens acht Jahren sei Schluss.

Dach, Fassade und Installationen gehören im Museum, das rund 35.000 Besucher jährlich verzeichnet, erneuert. Frühere Schätzungen gingen von Kosten in der Höhe von fünf bis sechs Millionen Euro aus. „Mittlerweile ist das sicher schon das Doppelte. Also über zehn Millionen“, sagte Beitl. Gespräche mit der Stadt Wien laufen, ein Ergebnis wird heuer nicht erwartet.

Volskundemuseum in der Josefstadt

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Große Pläne für 2015

Trotz der baulichen Probleme wälzt das Museum in der Laudongasse heuer große Pläne. Dank der Förderung eines Sponsors können Besucher ab April die Sammlungen zur österreichischen Volks- und Alltagskultur kostenlos besichtigen.

Darunter befindet sich auch ein neuer „Schatz“ aus dreißig Jahren Wiener Alltagsgeschichte. Dem Museumsdirektor ist es gelungen, den kompletten Bestand eines aufgelassenen Haushalts- und Eisenwarengeschäfts zu erwerben. „Das sind die unglaublichsten Sachen, die wir dort gefunden haben: Geschirr, Werkzeug, Schrauben, Plastiktiere, Spardosen und vieles mehr“, so Beitl.

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