„Der Song Contest ist so was von schwul“

Am Wochenende wird Wien laut Medien gleich aus zweierlei Gründen zum „lesbisch-schwulen Hotspot Europas“. Neben dem Life Ball am Samstag, startet am Sonntag offiziell die Song-Contest-Woche, die vor allem in der Gay-Community gefeiert wird.

Warum sich gerade homosexuelle Menschen für den Eurovision-Song-Contest interessieren, versucht Christian Högl von der Homosexuellen Initiative Wien (HOSI) im Gespräch mit wien.ORF.at zu beantworten: „Es ist nicht abzustreiten, dass der Song Contest so was von schwul ist. Das liegt vor allem daran, dass der Event eine vorurteilsfreie, offene Veranstaltung symbolisiert“.

Vienna Pride Regenbogenparade

CSD Vienna / gayboy.at / DOST

Während des Song Contests wird Wien zum „lesbisch-schwulen Hotspot Europas“

„Song Contest um eine Botschaft erweitert“

„Es ist auch der Respekt, dass jeder so sein kann, wie er will. Beim Song Contest ist es egal, ob ich schwul bin, ob ich aus einer albanischen Großfamilie stamme oder ein Teenie aus Schweden bin“, sagt Marco Schreuder, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundesrat und „queerer Einzelunternehmer“, wie er sich selbst bezeichnet.

Zudem weiß er: „Der Song Contest wurde früher als Fest der Vielfalt der Sprachen und Länder gefeiert. Nun wurde er um eine Botschaft erweitert und auf diese sind vor allem viele homosexuelle Menschen aufgesprungen“.

Buch: Show spricht Homosexuelle an

Auch das Buch „Eurovision Song Contest: Eine kleine Geschichte zwischen Körper, Geschlecht und Nation“, das vor kurzem erschienen ist, thematisiert die Frage, wieso gerade homosexuelle Menschen das musikalische Großereignis anspricht. Maximilian Bauer untersuchte in einem Kapitel dabei vor allem das Interesse homosexueller Männer.

Als ein Erklärungsmuster sieht er die Darstellungsform der Show, die laut seinen Studien besonders homosexuelle Männer anspricht. „Stichwort Glamour“, sagt Bauer. „Der Song Contest zeigt auch immer wieder, dass viel möglich ist, viel Absurdes, viel Aufwendiges und, dass man, wenn man einer Gruppe angehört, die für Akzeptanz wirbt, angenommen wird.“

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