„Eurowies’n Night“: Von schrill bis bieder

Die vierte Nacht in Folge wurde gefeiert: Am Donnerstag wurde es zünftig bei der „Eurowies’n Night“ im Belvedere. Zahlreiche Künstler, Delegationen und Journalisten folgten dem Aufruf, in Tracht zu feiern. Die Stile reichten dabei von schrill bis bieder.

„Beautiful, colorful, traditional - your country, your style“ lautete das Motto. Bereits kurz nach dem Einlass füllte sich das Untere Belvedere rasch. Hauptsächlich waren österreichische Trachten unter den Gästen auszumachen. Doch auch Trägerinnen und Träger von traditionellen Kleidern aus Ländern wie Russland, Serbien, Moldawien oder Rumänien mischten sich unter die Besucher. Auch einige Künstler präsentierten bei der vierten „Eurovision Night“ die Trachten ihrer Länder, für die sie beim Song Contest antreten.

Eduard Romanyuta, der in der Vergangenheit bereits einige Male versucht hat, am Song Contest teilzunehmen und es dieses Jahr geschafft hat, kam etwa in moldawischer Tracht: „Ich trage sonst eigentlich keine traditionelle Kleidung, aber ich mag es schon“, sagt er. Das wahrscheinlich extravaganteste Kleid des Abends präsentierte die serbische Teilnehmerin Bojana Stamenov. Mit Chilischoten im Haar, einer massiven Goldkette und einem bodenlangen weißen Mantel zog sie alle Blicke auf sich - mehr dazu in songcontest.ORF.at.

Bojana Stamenov

ORF/Rieger

Bojana Stamenov singt für Serbien

Tanzende Dirndln und Kaiserschmarrn

Die meisten Gäste verbinden nicht nur eine traditionelle Geschichte, sondern auch eine eigene mit ihren Kleidern. Sei es, weil das Gewand aus dem 18. Jahrhundert stammt oder weil es bei der eigenen Hochzeit getragen wurde oder weil die Tracht eigens für die Feier ausgeborgt wurde und unter keinen Umständen schmutzig werden darf, wie ein Gast erzählte.

Kurz nach der Eröffnung verteilten die Kellnerinnen und Kellner 40 verschiedene Speisen aus den 40 teilnehmenden Nationen. Währenddessen traten die „Powerkryner“ auf. Sie interpretierten Poplieder im Volksmusikstil. Als dann die Formation „Sophisticated Showstars“ - junge Frauen, die im Dirndl tanzen - auf die Bühne hinzukamen und zur Nachspeise Kaiserschmarrn serviert wurde, war das Publikum vollends begeistert.

„Ich mag das Essen, die Trachten, die Atmosphäre“

Der spanische Journalist Tomas Cano Jimenez etwa wusste im Vorhinein gar nicht, dass es einen Trachtenabend geben wird, aber meinte: „Ich liebe das traditionelle Österreichische. Ich kannte das davor nicht, aber es ist toll und ich liebe das Essen.“ Auch der Schwede Lars Kristian Stensrud schwärmte: „Das Areal ist so schön und die österreichische Musik und Sprache sind auch so herrlich.“ Die rumänische Delegation fasste es knapp zusammen: „Einfach wundervoll. Ich mag das Essen, die Trachten und die Atmosphäre.“

Sendungshinweis:
„Guten Morgen Wien“, 15.5.2015

Den restlichen Abend legte dann DJ Douze Points sämtliche Song Contest-Hits auf. Er ist schon seit 2011 als Song Contest-DJ tätig. Den Abschluss der „Eurovision Nights“ bilden dann am Freitag die „Eurovision Jam Night“ im Chaya Fuera und die „Eurovision Life Ball Night“ in der Pratersauna am Samstag - mehr dazu in songcontest.ORF.at.

Lisa Rieger, wien.ORF.at

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