Polizeisprecher als Song-Contest-Volunteer

Rund 800 Volunteers halten den Song Contest am Laufen. Einer von ihnen ist Roman Hahslinger, im Brotberuf Pressesprecher der Wiener Polizei. Er hat sich extra freigenommen, aber so ganz klappt die Trennung zwischen Volunteer und Chefinspektor nicht.

Ein Journalist aus Italien will von Hahslinger wissen, wie die Drucker im Pressezentrum funktionieren. Ein anderer kann die Stromanschlüsse nicht finden. Dass der 46-Jährige im Pressezentrum gelandet ist, war Zufall. „Eigentlich wollte ich Delegation-Host werden, also die Delegationen direkt begleiten. Aber man hat dann gesagt, Pressezentrum ist besser und so ist es jetzt geworden“.

Roman Hahslinger

ORF/ Hubert Kickinger

Hahslinger im Crew-Eingangsbereich der Stadthalle

Als Volunteer beim Song Contest hat er sich aus mehreren Gründen beworben. „Es ist eine Veranstaltung, die lange nicht mehr nach Wien kommen wird und es ist international etwas ganz Imposantes. Das interessiert mich“. Beworben als Volunteer habe er sich „ganz normal über das Internet“.

„Gehe nach draußen und ziehe Polizeijacke über“

Mit knapp 80 anderen Volunteers betreut Hahslinger nun die 1.800 Medienvertreter in der Stadthalle. „Es sind Interviewkabinen zu betreuen und es finden laufend Pressekonferenzen statt. Und jeder Journalist hat ein eigenes Postfach. Es gibt über 1.800 Postfächer, wo jeden Tag Werbe- und Infomaterial einzuschlichten ist. Es gibt genug zu tun.“

Roman Hahslinger

ORF/ Hubert Kickinger

Ein italienischer Journalist wendet sich im Pressezentrum an Hahslinger

Doch die Abgrenzung zu seiner täglichen Arbeit als Pressesprecher der Wiener Polizei klappt nicht ganz. „Einige kennen mich hier und die wollen dann polizeiliche Informationen. Dann nehme ich mir kurz frei, gehe nach draußen und ziehe die Polizeijacke über und dann kann ich schnell ein Interview geben“.

Sendungshinweis:
„Radio Wien am Nachmittag“, 20.5.2015

Die Arbeitstage in der Stadthalle beginnen für ihn meistens gegen 10.00 Uhr und können durchaus lange werden. „Es sind doch immer mehr als zwölf Stunden.“ Zum Feiern ist der Chefinspektor bisher noch nicht gekommen. „Ja, leider noch nicht. Aber ich werde demnächst eine Party besuchen. Jetzt wird es wirklich Zeit in der zweiten Woche“. Und wer gewinnt den Song Contest? „Schweden oder Australien“, sagt Hahslinger, der Anfang kommender Woche wieder an seinen regulären Arbeitsplatz am Schottenring zurückkehrt.

Hubert Kickinger, wien.ORF.at

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