Falsche Äste verschönern Rathaus-Christbaum

Der Christbaum vor dem Rathaus wird kosmetisch aufgepeppt. Mitarbeiter der Wiener Stadtgärten schrauben rund 70 Äste in Lücken in der 28 Meter hohen Fichte, damit sie beleuchtet ein schönes, weihnachtliches Bild abgibt.

„Wir werden heuer rund 70 Äste in den Baum einarbeiten, unten natürlich längere und oben kürzere, damit die Lichterkette optimal montiert werden kann“, so Georg Scheidl von den Wiener Stadtgärten (MA 42) gegenüber wien.ORF.at. Die meisten Äste wurden gemeinsam mit dem Baum von der Gemeinde Pfunds aus Tirol angeliefert, ein Teil kam vom Forstamt (MA 49). „Wir bekommen bis zu 150 Äste und suchen uns dann die schönsten aus“, so Scheidl - mehr dazu in Christbaum für Wien kommt aus Tirol (wien.ORF.at; 15.10.2015).

Schrauben und Sicherungsdraht

Bevor die Äste auf der 110 Jahre alten und 28 Meter hohen Fichte montiert werden, müssen sie mit einem Messer angespitzt werden. Anschließend werden mit einem Kreisbohrer Löcher in den Stamm gebohrt. Die Baumschneider der MA 42 fahren dann mit einer Hebebühne von Loch zu Loch und schrauben die Äste in den Stamm. Scheidl: „Zusätzlich sichern wir die Äste mit Draht, damit sie bei Wind und Sturm hängen bleiben und nicht herunterfallen.“

Christbaum am Rathausplatz

APA / Roland Schlager

Ein Spezialtransporter brachte den Baum von Tirol nach Wien

Äste werden täglich kontrolliert

Bis Freitag müssen die Arbeiten abgeschlossen sein, denn am Samstag soll der Lichterschmuck angebracht werden, damit bis zur Christkindlmarkt-Eröffnung am 14. November alles fertig ist. Scheidl ist seit Mittwoch mit fünf Baumschneidern täglich acht Stunden im Einsatz. „Heuer haben wir Glück, denn zum einen ist die Witterung beim Aufputzen gut, und zum anderen ist der Baum in einem guten Zustand. Wir hatten schon Jahre, da mussten wir 150 zusätzliche Äste einarbeiten.“

Die Besucher werden nach der kosmetischen Aufbesserung des Baumes die falschen von den echten Ästen nicht unterscheiden können. „Vor allem nicht, wenn der Baum beleuchtet ist“, so Scheidl. Auch die Kabel für die Beleuchtung werden unter dem Baum mit kleineren Bäumen und Rindenmulch versteckt. Aus Sicherheitsgründen kontrolliert die MA 42 den ganzen Winter über täglich den Baum auf dem Rathausplatz auf Beschädigungen und kümmert sich gegebenenfalls um Nachbesserungen, bis der Baum am 8. Jänner wieder abtransportiert und verarbeitet wird - etwa zu Insektenhotels.

Baum Schönbrunn

APA / www.weihnachtsmarkt.co.at/ Fally

Die 90-jährige Fichte stammt von der steirischen Blaa-Alm aus Altaussee

Keine Kosmetik in Schönbrunn

Der 18 Meter hohe Weihnachtsbaum, der am Dienstag vor dem Schloss Schönbrunn aufgestellt wurde, kommt heuer übrigens aus Altaussee und ist ein Geschenk der österreichischen Bundesforste. „Der Baum wurde beim Transport nicht beschädigt und ist so schön, dass wir keine Baumkosmetik machen müssen. Die einzige Kosmetik ist die Lichterkette bestehend aus 1.000 LEDs“, heißt es bei der Marketing Tourismus Synergie Wien GmbH (MTS) gegenüber wien.ORF.at. Die Fichte ist 90 Jahre alt und stammt von der steirischen Blaa-Alm aus dem Bundesforste-Revier Altaussee, wo auch der aktuelle James-Bond-Film „Spectre“ gedreht wurde.

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