Erst dritte „echte“ Koalition seit 1945
Neben der ersten Auflage der Zusammenarbeit mit den Grünen ab 2010 musste die jahrzehntelang mit der absoluten Mehrheit ausgestattete SPÖ erstmals 1996 einen Regierungspartner suchen. Sie fand diesen in der ÖVP. Bei der Gemeinderatswahl 1996 rutschte die SPÖ - damals schon unter Führung von Bürgermeister Michael Häupl - um mehr als acht Prozentpunkte auf 39,15 Prozent ab und erreichte somit ihren bis heute geltenden historischen Tiefstand.
Dieses Resultat machte eine weitere Alleinregierung unmöglich. Also tat man sich mit der Volkspartei zusammen und überließ ihr mit Bernhard Görg das Planungs- und mit Peter Marboe das Kulturressort. Fünf Jahre später holte Häupl die „Absolute“ für die SPÖ zurück, die in der Folge wieder zwei Legislaturperioden ohne Partner schalten und walten konnte.
APA/MH
2010 Premiere für Rot-Grün
Vor fünf Jahren rutschte die Bürgermeisterpartei wieder unter die Grenze von 50 Mandaten. Die Folge war die bundesweit erste rot-grüne Koalition - die nun in die zweite Runde geht - mehr dazu in Rot-grüne Rathaus-Koalition ist fix.
Debatte: Rot-Grün in Wien: Was gehört getan?
Allerdings kooperierte die SPÖ trotz absoluter Mehrheit zwischen 1945 und 1973 bereits mit der ÖVP und überließ ihr freiwillig amtsführende Stadträte. Ab 1973 stellten die Roten dann sämtliche amtsführenden Stadträte - eben bis zur ersten „echten“ Koalition 1996.