Zielpunkt-Pleite betrifft 1.285 Mitarbeiter in Wien

Es ist nach Mitarbeiteranzahl die größte Pleite des Jahres: Die Insolvenz der Supermarktkette Zielpunkt. Rund 2.600 Mitarbeiter wurden nun beim Wiener AMS zur Kündigung angemeldet. Allein in Wien sind 1.285 betroffen.

Rund 2.600 Zielpunkt-Mitarbeiter, also alle österreichweit bei der Supermarktkette Beschäftigten, wurden am Donnerstagvormittag zur Kündigung vorgemerkt, teilte das Wiener AMS auf Anfrage von „Radio Wien“ mit. Hoffen kann das Personal darauf, dass zumindest ein Teil der Standorte von der Konkurrenz übernommen wird - und damit auch die Angestellten. In jedem Fall stehen laut AMS ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt gut - denn erfahrene Leute im Handel würden immer gesucht.

Zielpunkt-Filiale

APA/Herbert Pfarrhofer

In Wien gibt es 126 Zielpunkt-Filialen

126 Zielpunkt-Filialen in Wien

In Wien ist Zielpunkt mit 126 Filialen vertreten und damit die Nummer zwei im Lebensmittelhandel, österreichweit gibt es 229 Filialen. Der zur oberösterreichischen Handelsgruppe Pfeiffer gehörende Konzern wird voraussichtlich am 1. Dezember beim Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag einbringen, teilte Pfeiffer am Mittwochabend mit - mehr dazu in news.ORF.at.

Zielpunkt hat 2014 einen Verlust von 11,7 Mio. Euro geschrieben, bei einem Umsatz von 440 Mio. Euro. Man habe bis zuletzt „nichts unversucht gelassen, um Zielpunkt zu retten“, erklärte die oberösterreichische Gruppe. So seien heuer alle Wiener Filialen saniert und das Sortiment erweitert worden.

Überfall auf Filiale in Ottakring

Als wäre die Pleite nicht schon genug, gab es in einer Zielpunktfiliale in Wien-Ottakring am Mittwochabend auch noch einen bewaffneten Überfall. Ein Mann forderte von zwei Mitarbeiterinnen mit einer Pistole die Herausgabe der Geldkassetten und flüchtete damit. Eine Sofortfahndung der Wiener Polizei verlief negativ.