Zielpunkt-Mitarbeiter: „Es ist endlich vorbei“

Die bisher nicht verkauften Filialen der insolventen Supermarktkette Zielpunkt haben am Samstagabend für immer zugesperrt. Allein in Wien waren es 42. „Es ist endlich vorbei“, sagte eine Mitarbeiterin am Nachmittag.

„Einerseits ist es traurig, weil wir waren jetzt schon längere Zeit da. Und jetzt ist alles leer. Andererseits das lächelnde Auge, weil es ist endlich vorbei“, sagt die ehemalige Zielpunktmitarbeiterin Szilvia Ranyak gegenüber „Wien heute“.

Bis zur Schließung der 42 Filialen gab es Minus 50 Prozent auf alle übrig gebliebenen Waren wie etwa Obstwein, Grabkerzen oder Fruchtzuckerl. In den 84 Wiener Standorten, die nicht zusperren, weil ein Käufer gefunden wurde, gibt es die Restbestände noch bis Ende Jänner zum halben Preis.

1.250 Mitarbeiter verlieren Job

Seit vergangenen Dienstag liefen die Aktionen auf alle Artikel, um die Lager leer zu bekommen. Österreichweit hat es rund 225 Zielpunktfilialen gegeben. Für knapp die Hälfte davon wurden keine Käufer gefunden. 1.250 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verlieren damit ihren Arbeitsplatz, knapp 500 davon in Wien. Neben Wien sind vor allem auch Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark betroffen.

Für die andere Hälfte haben sich 20 Käufer gemeldet. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat jetzt vier Wochen Zeit, um die Übernahmen wettbewerbsrechtlich zu prüfen - mehr dazu in 112 Zielpunkt-Filialen schließen am Wochenende.

Zielpunktfilialen sperrten zu

1.250 Mitarbeiter haben am Samstag ihren Job verloren. Bis Ende Jänner haben noch die Geschäfte offen, für die es Interessenten gibt.

Zum letzten Mal wird die Filiale abgesperrt

„Ich habe schon einige Bewerbungen geschrieben und hoffe, dass ich mit meiner Berufserfahrung schnell etwas Neues finde“, sagt die Filialleiterin am Nussdorfer Platz. 15 Jahre lang hat sie für Zielpunkt gearbeitet, das Aus war für sie wie ein Schlag ins Gesicht. „Ich habe immer gerne hier gearbeitet“, sagt sie.

Aber auch bei jenen Zielpunktmitarbeitern, deren Filialen übernommen werden, herrscht Jobangst. „Wir sind nur ein Klotz am Bein, mal sehen, wie viele dann wirklich bleiben dürfen“, meint ein Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, gegenüber „Wien heute“.

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