Zielpunkt-Mitarbeiter hoffen auf Jobs

In Wien haben 42 Filialen der insolventen Handelskette Zielpunkt geschlossen, in den nächsten Wochen folgen die restlichen. Die Mitarbeiter hoffen auf Jobs bei den neuen Eigentümern, in Wien finden Betriebsversammlungen statt.

Es werden jedenfalls alle Filialen der insolventen Handelskette geschlossen und alle Dienstverträge werden beendet. „Es betrifft alle Filialmitarbeiter, denn es gibt keine Garantie, dass ein neuer Betreiber die Belegschaft einfach mit übernimmt“, sagte am Montag Barbara Teiber, Wiener Landesgeschäftsführerin der Gewerkschaft GPA-djp, zur APA. Das AVRAG (Arbeitsvertragsanpassungsgesetz) kommt ja nicht zur Anwendung.

Wenn nun die Hälfte der Filialen von - kolportiert fast zwei Dutzend - Interessenten an Filialpaketen übernommen wird, heißt das nicht automatisch die Hälfte der Mitarbeiter. Natürlich hoffe man, dass möglichst viele Mitarbeiter bisheriger Zielpunkt-Geschäfte unter neuen Eignern weiter arbeiten können, heißt es bei der Gewerkschaft, und die Betroffenen hofften auf halbwegs gute Jobs im Einzelhandel. Aber Garantien gebe es für die früheren Zielpunkt-Leute leider nicht.

Mitarbeiter in leerer Zielpunkt-Filiale

ORF

Nach der Schließung von 42 Wiener Zielpunkt-Filialen gibt es für die Mitarbeiter Ungewissheit

Zielpunkt-Lehrlinge werden übernommen

Einzelne Handelskonzerne, etwa Lidl, haben im Dezember schon so genannte „Bewerbungstage“ abgehalten. Die Geschäftsleitungen der großen Handelsunternehmen Rewe, Spar, Hofer und Lidl haben der Regierung Anfang Dezember zumindest Zusagen für die Übernahme der Zielpunkt-Lehrlinge gegeben.

Fest steht, dass neue Eigentümer von ehemaligen Zielpunkt-Filialen einiges investieren müssen, ehe sie den Standort wieder aufmachen. Um Lager und Regale zu leeren, gab es massive Rabattaktionen. Wenn die Angebote und Zusammenschlussanmeldungen von Filialkäufern da sind, wird die Bundeswettbewerbsbehörde deren Pläne ein paar Wochen lang prüfen - mehr dazu in Zielpunkt: Nun Wettbewerbshüter am Zug (news.ORF.at; 23.12.2015).

Informationen zu Ansprüchen der Mitarbeiter

In den nächsten Tagen steht eine ganze Serie von Betriebsversammlungen an, bei denen die Mitarbeiter von Arbeiterkammer, Gewerkschaft und Insolvenzexperten über ihre Rechte informiert werden. Am Montag waren sie an Standorten in Niederösterreich und im Burgenland. Am Dienstag gibt es eine Folgeveranstaltung einer Informationsveranstaltung vom 29. Dezember in der Arbeiterkammer in Wien - mehr dazu in 150 bei erster Zielpunkt-Info-Veranstaltung (wien.ORF.at; 29.12.2015).

Am 11. Jänner ist eine Sonderveranstaltung zu Fragen von Mutterschutz, Karenz und Elternzeit vorgesehen. In den Versammlungen geht es nicht nur darum, wie die insgesamt knapp 2.500 Zielpunkt-Leute nach den Erstauszahlungen des Insolvenz-Entgelts zu ihrem Geld kommen. Es geht um Beendigungsansprüche und überhaupt die Art der Beendigung. Also um die Option vorzeitiger Austritt oder Beendigung durch den Masseverwalter. Das hängt etwa an der Dauer der Betriebszugehörigkeit und üblichen Kündigungsfristen.

Mitarbeiter: „Endlich vorbei“

Am Samstag haben 42 Zielpunkt-Filialen zugesperrt, für diese Standorte gab es keine Käufer. „Einerseits ist es traurig, weil wir waren jetzt schon längere Zeit da. Und jetzt ist alles leer. Andererseits das lächelnde Auge, weil es ist endlich vorbei“, meinte eine ehemalige Zielpunktmitarbeiterin - mehr dazu in Zielpunkt-Mitarbeiter: „Es ist endlich vorbei“ (wien.ORF.at; 2.1.2106).

In einer Filiale in Wien-Brigittenau begab sich die Belegeschaft via Facebook auf die Suche nach einem neuen Chef. Die Mitarbeiterinnen wollen als Team zusammenbleiben - mehr dazu in Zielpunkt-Filiale: Ungewöhnliche Suche nach Chef (wien.ORF.at; 21.12.2015).

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