Neue Kontrollgeräte für „Schwarzkappler“

Kleiner, leichter, mobiler: Seit Jahresanfang sind „Schwarzkappler“ mit neuen Kontrollgeräten unterwegs, die einem Smartphone zum Verwechseln ähnlich sehen. Laut Wiener Linien sollen sie eine einfachere und sichere Kontrolle ermöglichen.

„Die Geräte waren schon mehr als zehn Jahre alt und haben nicht mehr den aktuellen Technikstandards entsprochen“, sagt Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien gegenüber wien.ORF.at. „Sie sind nun in ihrer Größe geschrumpft und sehen aus wie Smartphones. Auch sind sie in ihrer Handhabung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt einfacher.“ Laut Wiener Linien basieren die neuen Geräte auf einem Android-Programm, das mit dem Verwaltungszentrum verbunden ist.

Kontrollgerät

Wiener Linien

Bis zu 400 neue Geräte sollen demnächst in Umlauf kommen

QR-Code-Scanner überprüft Daten

Nicht nur die Größe hat sich verändert, auch der integrierte Scanner ist neu. Er liest den QR-Code, mit dem die neuen Jahreskarten und WienMobil-Karten versehen sind. Gültigkeit sowie Namen der Kartenbesitzer werden anhand des Codes überprüft. „Bisher wurden nur die Daten der Schwarzfahrer erfasst, mit dem Scanner haben wir eine zusätzliche Sicherheitsschleife eingebaut, die vor Fälschungen schützen soll“, erklärt Amann. Wer, wie oft und wann kontrolliert wird, zeichnet das Gerät aber nicht auf.

Nicht personalisierte Fahrkarten, wie Tages- oder Monatskarten, werden wie bisher auf Datum und Zeit des Abstempelns gesichtet. Auch ältere Modelle der Jahreskarte, die noch über keinen QR-Code verfügen, werden weiterhin mittels Sichtkontrolle überprüft.

Fahrscheinkontrolle

Wiener Linien / Johannes Zinner

Mehr als zehn Jahre waren die alten Kontrollgeräte im Einsatz

„Blacklist“ der Schwarzfahrer nicht einsehbar

Ebenso für Fahrgäste, die eine Gratisfahrt in Anspruch nehmen, bleibt das Prozedere gleich: Werden sie beim Schwarzfahren ertappt, können sie entweder direkt vor Ort ihre Strafe von 103 Euro bar bezahlen und werden nicht im System erfasst. Sollten sie den Betrag nicht an Ort und Stelle begleichen können, stellen die „Schwarzkappler“ einen Erlagschein aus. Dabei werden die Personalien im Gerät sehr wohl protokolliert.

Laut Wiener Linien wandern die aufgenommenen Daten dann in die Hintergrunddatenbank, wo sich sozusagen die „Blacklist“ der Schwarzfahrer befindet. Vom neuen Gerät aus können die Kontrolleure diese Informationen jedoch nicht einsehen. „Unsere Kundendaten sind verschlüsselt und unterliegen strengsten Datenschutzrichtlinien“, sagt Amann.

Die ersten Geräte sind nach Angaben der Wiener Linien bereits im Einsatz. „Die Auslieferung läuft noch die nächsten Wochen“, sagt Amann. Insgesamt sollen 400 neue Geräte in Umlauf kommen.

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