Gruppeneinkäufe beim Bauern

Brot, Milch und Obst direkt beim Bauern statt im Supermarkt einkaufen: Bereits zwanzig Gruppen, sogenannte foodcoops, gehen in Wien diesem Konzept nach. Sie wollen damit unter anderem Lebensmittelverschwendung vermeiden.

Rund 30 Mitglieder zählt die Gruppe „foodX“, die vor zwei Jahren gegründet wurde und ihr Lager in einem Hinterhof in der Columbusgasse in Favoriten hat. Einmal wöchentlich treffen sich die Mitglieder, um ihre bestellten Lebensmittel abzuholen. Manche Mitglieder haben einen Ernteanteil eines Bauern abonniert, zahlen 40 Euro pro Monat und bekommen jede Woche eine Kiste mit Allerlei.

Ernteanteil im Abonnement

„Das finden wir eigentlich total nett, dass wir jede Woche etwas Anderes kriegen“, so Doris Berghammer von „FoodX“. Das Angebot reicht von Obst, Gemüse, Milchprodukten bis zu Säfte und variiert je nach Jahreszeit. Wer keinen Ernteanteil abonniert hat, bestellt jede Woche nach Bedarf.

„Mutter Erde“: „foodcoops“ im Kommen

Lebensmittel direkt vom Bauernhof, so haben sich in Wien die „foodcoops“ organisiert. Rund 20 Lebensmittel-Kooperativen gibt es in der Stadt.

Die jeweiligen Bestelllisten werden dann an jene Bauern geschickt, die die Gruppe beliefern. Unter ihnen ist etwa Michaela Reisenbauer, eine Bäuerin aus Kumbrach in Niederösterreich. Foodcoops find ich total super, weil es total unbürokratisch ist, einfach, die Leute organisieren sich selbst, und die Bauern profitieren auch davon", so Reisenbauer gegenüber „Wien heute“.

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Foodcoops geht es um biolgisches Essen, faire Preise und Müllvermeidung

Gruppen besuchen Bauern

Jedes Mitglied bei „FoodX“ hat eine eigene Aufgabe, denn zu organisieren gibt es viel: Bestelllisten führen, das Lager betreuen, finanzielle Angelegenheiten. „Man macht es ja gerne, weil man weiß, woher es kommt“, begründet Irene Polanka von „FoodX“ ihre Motivation. Woher ihre Lebensmittel kommen, wissen die foodcoop-Mitglieder ganz genau.

Bevor sie einen neuen Lieferanten aufnehmen, besuchen sie seinen Betrieb und schauen sich an, wie dort produziert wird. „Wir wissen, von welchem Acker das Gemüse ist, das zu uns kommt, und wir wissen, dass das, was wir für das Gemüse ausgeben, tatsächlich der Bauer bekommt“, erklärt Rainer Toifl-Dupin von „FoodX“.

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Die foodcoops überzeugen sich selbst davon, woher die Produkte kommen

Initiative gegen Lebensmittelverschwendung

Schauplatzwechsel nach Meidling. Dort wandte sich die foodcoop-Gruppe „Löwenzahn“ bewusst vom gängigen Supermarktkonzept ab. „Wir wollen nicht, dass irgendetwas im Müll landet. Deswegen wird nur genau das bestellt, was die Leute dann auch essen“, so Anna Lena, von der Gruppe „Löwenzahn“ - mehr dazu in „Essen verschwenden ist Mist“.

Das Angebot variiert nach Saison. „Ich biete ihnen an: Was haben wir heuer mehr, wo haben wir heuer einen Engpass? Und das wird dann je nachdem auch bestellt“, so Lorenz Fischer, Bauer aus Wagram ob der Traisen in Niederösterreich. Ein Kilo Äpfel etwa kostet 1,60 Euro, ein Kilo Brot vier Euro, ein Kilo Nudeln knapp sechs Euro.

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