Schanigärten: Mehrheit für ganzjährige Öffnung

Wiens Gastronomen und Cafetiers sprechen sich in einer Umfrage deutlich für eine ganzjährige Öffnung der Schanigärten aus. Sechs von zehn wollen ihre Gäste ganzjährig im Freien bewirten. Eine genaue Regelung wird noch verhandelt.

Neben den Gastronomen ergab die aktuelle Befragung von Makam Market Research im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien, dass sich 59 Prozent der Wiener für ganzjährige Schanigärten aussprechen. Knapp die Hälfte der Betroffenen will einen ganzjährigen Schanigarten, jeder sechste Wirt Tische und Sessel flexibel nach Wetterlage aufstellen - mehr dazu in Schanigarten: Mehrheit für Ganzjahresöffnung.

Viele Gastronomen wollen ganzjährige Öffnung

Die Wiener Gastronomen und einige Bezirke wollen die größtmögliche Freiheit: Eine ganzjährige Öffnung der Schanigärten. Andere Bezirke bevorzugen die abgespeckte Variante mit Stehtischen ohne Sitzgelegenheit und ohne Service. Die Wiener City ist überhaupt gegen die winterliche Öffnung von Schanigärten - mehr dazu in Schanigärten: Wintersperre wird gelockert.

Auftakt für Gespräche

Bezirksvorsteher und Vertreter von Organisationen wie der Wirtschaftskammer suchen am gemeinsam mit der Stadt Wien nach einer Lösung. Heute fand ein erster runder Tisch. „Es war eine konstruktive Gesprächsrunde. Wir hoffen weiterhin auf eine gute, gemeinsame Lösung zur ganzjährigen Schanigartenöffnung", sagt Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien.

"Schließlich will eine große Mehrheit der Wiener sowie der Gastronomen mehr Freiheit für Schanigärten. Es geht um Jobs und die Existenz der gastronomischen Vielfalt in unserer Stadt“, sagt Grießler.

Gemeinsame Lösung scheint schwierig

Auch Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner von der SPÖ lobt die „sehr konstruktive und sachliche“ Diskussion. Die Stadt erarbeitet nun einen Vorschlag. Dieser soll einen breiten Konsens finden, wobei Brauner klarmachte: „So einfach wird es nicht werden.“ Inhaltlich habe sich das Gespräch aber in einer umfassenden Bandbreite bewegt - von der Forderung nach einer ganzjährigen Öffnung bis hin zum Wunsch nach keiner Änderung.

Wunsch nach unbürokratischer Lösung

Im Detail hätte es dann noch zahlreiche Argumente gegeben, deren Beachtung ebenfalls gefordert wurde - angefangen von den Größen der Lokale und Gehsteige über die Interessen der Wirtschaft, der Anrainer und der Parkplatzsuchenden bis hin zur Rücksichtnahme auf andere Nutzer des öffentlichen Raums.

Gleichzeitig habe es den Wunsch nach einer „einfachen und unbürokratischen Regelung“ gegeben, erzählte Brauner. Bis Ende Juni soll ein Gesetzesentwurf für die gelockerte Schanigarten-Regelung ausgearbeitet und im September dann im Landtag beschlossen werden. Die neue Regelung soll ab 2017 gelten.