Rekordbesuch bei Sommernachtskonzert
Der gesamte Park musste bei 57.000 Zuschauern im Gelände angesichts des anhaltenden Ansturms für den weiteren Einlass gesperrt werden - hinzu kamen heuer rund 45.000 Besucher vor der Gloriette. Beim traditionellen Konzert der Wiener Philharmoniker war das eine Verdopplung gegenüber den Vorjahren, so die Organisatoren gegenüber der APA. Verantwortlich dafür war auch das im Gegensatz zu vergangenen Jahren strahlend schöne Wetter.
Debüt für Semyon Bychkov
Sein persönliches Debüt beim Klassikevent feierte der russischstämmige Dirigent Semyon Bychkov, der ein rein französisches Programm präsentierte. Zum Auftakt gab es Georges Bizets Volkstanzvariation „Farandole“ aus der Schauspielmusik zu „L’Arlesienne“, dem sich franko-ungarische Marschklänge mit Hector Berlioz’ „Rakoczy-Marsch“ anschlossen.
Schließlich bildete Maurice Ravel einen Schwerpunkt mit seiner Suite „Daphnis et Chloe“, basierend auf einer Ballettmusik, und als Draufgabe mit seinem unvermeidlichen „Bolero“, ebenfalls als Tanzmusik geschrieben.
Nachwuchs mit Videoporträts
Dass das Sommernachtskonzert bei aller Popularität und Volksnähe aber keineswegs auf musikalischen Anspruch verzichten muss, zeigt sich an einer Erstaufführung für das Orchester. So hatte das Oeuvre von Francis Poulenc erst im Jahr 2011 Einzug ins Repertoire des Spitzenorchesters gefunden. Dafür nahm man sich nun dessen Konzert für zwei Klaviere und Orchester aus 1932 vor, das ebenfalls tänzerische Motivik als Leitthema des Abends mit Mozart und Jazz verbindet.
Als Solistinnen unterstützten an den Pianos Bychkovs Gattin Marielle Labeque und ihre Schwester Katia in Kleidern, die aus Eidechsenhaut geschneidert schienen, die Philharmoniker.
Neben den etablierten Klassikstars kam diesmal aber auch der Nachwuchs zu Ehren. So waren vor dem Konzert Videoporträts der Preisträger des Jugendwettbewerbs BePhilharmonic zu sehen, den die Philharmoniker mit dem ORF gemeinsam veranstaltet hatten. Und das Gewinnerensemble groovin’Tango quINNtett kam kurz vor 20.00 Uhr sogar zu einem Liveauftritt auf der großen Bühne. Erstmals wurde das Konzert mit einer 360-Grad-Kamera gedreht - mehr dazu in Französische Klänge beim Sommernachtskonzert.