Angeschossener Polizist nach Kärnten verlegt

Jener Polizist, der am Samstag durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt wurde, ist per Hubschrauber in ein Kärntner Krankenhaus verlegt worden. Sein Zustand ist weiterhin kritisch.

Die Verlegung erfolge auf Wunsch der Familie, die aus Kärnten stammt, hieß es von der Wiener Polizei. Der 23-jährige Beamte war erst vor wenigen Wochen in den Exekutivdienst übernommen worden. Beim Schusswechsel in einem Supermarkt am Samstag in der Hütteldorfer Straße in Penzing wurde er am Kopf getroffen.

Der Kärntner befindet sich laut Landespolizeidirektion weiter in akuter Lebensgefahr. Dem ebenfalls schwer verletzten Polizeischüler, der bereits am Sonntag ansprechbar war, ging es besser. Er musste aber weiter in stationärer Behandlung bleiben - mehr dazu in Schießerei: Polizist weiter in Lebensgefahr. Der 25-Jährige wurde im Bauch- und Oberschenkelbereich getroffen.

Supermarkt bleibt vorerst geschlossen

Der Supermarkt ist am Montag geschlossen geblieben. „Wegen Überfall!“, wie es in einem großformatigen handgeschriebenen Zettel an der Eingangstür hieß, bleibt der Supermarkt geschlossen. Der Räuber - ein 49 Jahre alter, in Wien gemeldeter Bosnier - hatte am Samstag kaltblütig auf die beiden Polizeibeamten geschossen, als diese an der Hintertür der Billa-Filiale auf der Hütteldorfer Straße klopften, in der zuvor der Täter drei Angestellte gefesselt hatte - mehr dazu in Zwei Polizisten niedergeschossen: Täter tot.

Die WEGA spürte schließlich den Räuber auf, der sich in dem Gebäudekomplex verschanzt hatte. Der Mann eröffnete ein zweites Mal das Feuer, worauf er von der Sondereinheit erschossen wurde.

Keine neuen Informationen zu dem Täter

Anrainer hatten am Montag vor dem Supermarkt Blumen und Kerzen abgelegt, um auf diese Weise am Schicksal der Polizisten Anteil zu nehmen. „Warum?“, hieß es auf einer offenbar von Kinderhand mit einer Blume und Herzen bemalten Karte.

Neue Erkenntnisse zu dem Täter, der möglicherweise in jüngerer Vergangenheit ähnliche Supermarktüberfälle begangen hatte, lagen vorerst nicht vor. Unklar war auch, wie viele Schüsse insgesamt abgegeben und von wie vielen Projektilen der Räuber getroffen wurde. Das Obduktionsergebnis stand laut Polizeisprecher Paul Eidenberger noch aus.