Baustellensommer: Stadt besserte nach

Der Wiener Baustellensommer geht in die nächste Etappe. Zu den Hot Spots Gürtel und Getreidemarkt gesellt sich ab Montag u.a. die Döblinger Hauptstraße. Bei der Baustelle am Getreidemarkt musste bereits nachgebessert werden.

Vor allem am vergangenen Dienstag und Mittwoch hat die Baustelle am Getreidemarkt für Rückstaus bis zum Rathaus und viele erboste Autofahrer gesorgt. „Wir haben extrem viele Beschwerden was den Getreidemarkt anbelangt“, sagte Nikolaus Authried, Sprecher des Autofahrerclubs ÖAMTC. Er kritisierte, dass es vorab nur schlechte Informationen und an Ort und Stelle nur mangelhafte Beschilderung gegeben habe: „Selbst wir haben nicht gewusst, dass auf der linken Seite der Fahrbahn gleichzeitig Belagssanierungen stattfinden“, so Authried im „Wien heute“-Interview.

Baustellen-Sommer geht in nächste Etappe

Ein Überblick über die derzeit größten Baustellen in der Stadt und auf den Autobahnen rund um Wien.

Die Stadt ist sich der Problematik durchaus bewusst: Man habe bereits nachgebessert, betonte Wiens Baustellenkoordinator Peter Lenz. „Es war einfach für die Autofahrer nicht klar ersichtlich, dass sie hier zwei Fahrspuren zur Verfügung haben“, so Lenz. Deshalb habe man sowohl bei den Bodenmarkierungen, als auch bei der Beschilderung und der Ampelschaltung eingegriffen. Am Getreidemarkt entsteht derzeit ein neuer Radweg - mehr dazu in Radler-Nadelöhr wird entschärft.

Baustellensommer

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Die Baustelle am Getreidemarkt hat vergangene Woche für viel Ärger gesorgt

Baustellenkoordinator erwartet Besserung

Mit Montag beginnen gleich mehrere neue Baustellen, darunter etwa die Sanierung eines Abschnitts der Großfeldstraße in Floridsdorf und eines Teilstücks der Döblinger Hauptstraße im 19. Bezirk. Dennoch rechnet Baustellenkoordinator Lenz insgesamt mit einer Besserung der Situation, „weil schon jetzt haben wir immer weniger Verkehr“.

Allerdings sind auch für den weiteren Sommer noch einige heikle Projekte geplant - Lenz schätzt etwa, dass das Großbauprojekt auf der Wattgasse in Ottakring und Hernals zu Staus und Behinderungen führen könnte. „Gerade in der Mitte des Sommers schaut man natürlich, dass man die schwierigsten Bauphasen begleicht“, so Lenz.

Baustellensommer

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Das zweite Großvorhaben des Sommers ist der Tausch von Rohren am Gürtel

Gürtelbaustellen: „Da muss man durch“

Laut Lenz gibt es für Städte wie Wien zwei Ansätze: Einerseits könne man Baustellen relativ konzentriert erledigen, wie das zum Beispiel bei den Vorhaben am Schottenring und in der Schottengasse der Fall sei - mehr dazu in - Schottenring: Eine Spur gesperrt. Andererseits müssten andere Baustellen unbedingt hintereinander abgewickelt werden: So würden die Wiener Linien mit ihren Bauarbeiten auf der Breitenfurter Straße erst beginnen, wenn die Triester Straße fertig sei.

Bei Riesenprojekten wie der Wasserrohrsanierung am Gürtel gebe es allerdings keine Alternativen: Immerhin handle es sich um den Austausch von bis zu 120 Jahre alten Rohren mit einem Durchmesser von circa einem Meter. „Da bleiben einfach nur zwei Fahrstreifen über. Da müssen wir durch, aber ich bin überzeugt, Ende des Sommers haben wir es geschafft“, versprach Lenz. Der ÖAMTC sieht das ein wenig anders: Die Baustelle am Neubaugürtel sei vor allem auch deshalb problematisch, weil sie parallel zu den Arbeiten am Getreidemarkt durchgeführt werde, so Authried.

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