„First Responder“: 21 Vorfälle in Bädern verhindert

Die Wiener Bäder setzen seit Mai „First Responder“ ein. Die speziell geschulten Bademeister sollen vor allem sexuelle Übergriffe verhindern. Bisher seien 21 schwere Vorfälle verzeichnet worden, heißt es von der Stadt.

„Die ‚First Responder‘ haben 21 gravierende oder meldepflichtige Vorfälle verhindert oder sind eingeschritten“, sagte Martin Kotinsky von den Wiener Bädern gegenüber Radio Wien. „Von uns aus kann man es durchaus als Erfolg betrachten. Zu Beginn der Saison, noch im Mai, waren die meisten Vorfälle, da waren es neun. Dann ist es Monat für Monat schrittweise zurückgegangen und jetzt im August waren es nur mehr zwei Vorfälle.“

First Responder Bad Bademeister

ORF

„First Responder“ Alexander Ebert kontrolliert im Gänsehäufel

Die Mehrzahl der 21 Fälle hatte laut Kotinsky aber keinen sexuellen Hintergrund. In 13 Fällen habe es sich um Drohung, Nötigung oder Körperverletzung gehandelt. Einmal sei auch eine verbotene Waffe gefunden worden. Dreimal hätten Badegäste onaniert, einmal sei ein Kind sexuell belästigt worden und dreimal seien die „First Responder“ wegen sexueller Belästigung eingeschritten.

40 „First Responder“ ausgebildet

Nach der Vergewaltigung eines Zehnjährigen im Theresienbad im vergangenen Dezember setzen die Wiener Bäder die „First Responder“ seit Mai ein. Neben Liegewiesen kontrollieren sie entlegene Gebüsche, uneinsichtige Ecken und heikle Orte wie Kabinen und WC-Anlagen. Seit Beginn der Freibadsaison sind sie im Einsatz - mehr dazu in Bäder: Aufpasser verhinderten Übergriffe. Insgesamt haben die Wiener Bäder 40 „First Responder“ ausbilden lassen, sie sind - je nach Besucherandrang - in allen Bädern unterwegs.

Kosten betragen „eine halbe Million Euro“

Rekrutiert wurden die „First Responder“ hauptsächlich aus den bereits bediensteten Bademeistern. „Von den 40 ausgebildeten ‚First Respondern‘ waren sicher schon 35 vom bestehenden Personal“, sagte Kotinsky. Diese mussten durch neue Bademeister ersetzt werden.

Die Wiener Bäder wollen die „First Responder“ auch weiterhin einsetzen. Aber „es ist auch eine Kostenfrage. Man kann in etwa sagen, dass die Kosten eine halbe Million Euro betragen haben“, so Kotinsky. Über den Winter will die MA 44 nun mit den einzelnen Bädern sprechen, ob sich die „Anzahl bewährt hat oder zu hoch oder zu nieder war“, sagte Kotinsky. Kleinere Vorfälle werden von den „First Respondern“ nicht schriftlich festgehalten.

Links: