Start für elektronisches Parkpickerl

Seit heute gibt es das Parkpickerl in elektronischer Form. Bei sämtlichen Wiener Parkpickerlbezirken wird künftig nur mehr die Chipvariante angeboten. In Währing startet am Montag das Parkpickerl, es wurden bereits 9.000 beantragt.

Die alten Parkpickerl auf der Windschutzscheibe bleiben noch bis zu ihrem Ablaufdatum gültig. Erst danach muss man auf die elektronische Variante umsteigen - freiwillig und gratis geht es aber auch jetzt schon. Der Aufkleber mit dem Elektro-Chip bietet mehrere Vorteile: Wenn er abgelaufen ist, muss man ihn nicht mehr von der Scheibe kratzen. Der Chip wird beim Verlängern quasi neu aufgeladen. Auch wenn man in einen anderen Bezirk zieht, benötigt man kein neues Pickerl mehr. Der Chip wird in diesem Fall einfach auf den neuen Bezirk umgemeldet.

Silvia Nossek

ORF

Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) erwartet sich durch das Parkpickerl mehr Lebensqualität in Währing

Nossek: „Ich verstehe den Ärger darüber“

Währing ist ab Montag der jüngste und zugleich 16. Wiener Parkpickerl-Bezirk. Der frühere Bezirksvorsteher Karl Homole (ÖVP) ließ zweimal über die Einführung abstimmen. Beide Male stimmte die Bevölkerung dagegen. Nun kommt das Pickerl trotzdem. „Ich verstehe den Ärger darüber“, sagte die neue Bezirksvorsteherin Silvia Nossek von den Grünen im „Wien heute“-Studiogespräch. „Aber das waren Meinungsumfragen, die zu Abstimmungen deklariert wurden. Das ist verfassungsrechtlich fragwürdig. So etwas mache ich nicht.“

Parkpickerl beantragen

Anträge sind online unter www.parkpickerl.wien.at sowie persönlich im Bezirksamt möglich. In Währing kostet es zum Beispiel ohne Verwaltungsgebühren für zwei Jahre 180 Euro, andere Bezirke verlangen 240 Euro

Nossek ist der Meinung, dass das Parkpickerl die Lebensqualität in Währing erhöht und das Parkplatzproblem löst. „Gerade wenn es um Mobilität geht, können es sich Leute im Vorfeld nicht gut vorstellen, wie das sein wird. Ich glaube, wenn das einmal eingeführt ist, werden auch viele die jetzt skeptisch sind sagen: Gott sei Dank haben wir es jetzt. Das hat sich auch in anderen Bezirken so gezeigt.“

Jeder Zweite hat Parkpickerl beantragt

9.000 Parkpickerl wurden in Währing bereits beantragt, es gibt laut Statistik Austria allerdings rund 18.000 Pkw im Bezirk. „Es gibt Leute, die haben einen Platz auf einen Eigengrund oder einen Garagenplatz - und beantragen dann vielleicht keines. Wir haben Vergleichszahlen und es hat geheißen, wir müssen so mit 12.000 Anträgen rechnen. Und da sind jetzt immerhin drei Viertel erledigt.“

Warum das Pickerl in Währing flächendeckend eingeführt wird, begründete Nossek mit Erfahrungen, die in anderen Bezirken gemacht wurden. „Der 16. und 17. haben nur teilweise eingeführt, mussten zweimal im Halbjahresrhyhthmus erweitern, weil sich das Problem verlagert. Das sind nur Kosten und Ärger für alle Beteiligten - und das wollten wir uns ersparen.“

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