Jugendcollege für Flüchtlinge eröffnet

In Wien-Favoriten ist ein Jugendcollege eröffnet worden, in dem junge Flüchtlinge auf eine weitere Ausbildung oder den Berufseinstieg vorbereitet werden. An zwei Standorten wird es in Wien Kursplätze für 1.000 Jugendliche geben.

Das Angebot des Colleges richtet sich an Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren, die nicht mehr schulpflichtig sind. Auch wenn benachteiligte österreichische Jugendliche teilnehmen können, die eigentliche Zielgruppe sind Asylwerber, Asylberechtigte sowie subsidiär Schutzberechtigte. Insgesamt stehen 1.000 Plätze an zwei Standorten, die sich in Favoriten bzw. Alsergrund befinden, zur Verfügung. Derzeit besuchen 635 Jugendliche die Kurse, im Oktober sollen alle Plätze belegt sein, wurde am Dienstag angekündigt.

Jugendliche in Jugendcollege

ORF

Insgesamt 1.000 junge Flüchtlinge erhalten eine Aus- und Weiterbildung

Neun Monate College geplant

Asylberechtigte werden vom AMS, Asylwerber vom Fonds Soziales Wien (FSW), der MA 17 (Integration und Diversität) oder der Bildungsdrehscheibe der neuen Einrichtung zugewiesen. Im Rahmen eines Clearings werden Basisdaten und Grundkenntnisse erhoben und im Gespräch mit dem Jugendlichen deren Motivation für den Collegebesuch eruiert.

Grundsätzlich bekomme jeder, der Interesse habe, einen Platz in der neuen Einrichtung, versicherte Gesamtprojektleiterin Maria Steindl: „Es gibt keinen Jugendlichen, der zu gut oder zu schlecht ist.“ Es gebe nur einen wesentlichen Grund, nicht aufgenommen zu werden: „Wenn die Jugendlichen selbst nicht wollen.“

Das Bildungsangebot selbst besteht aus achtwöchigen Modulen. Nach der Vermittlung von Grundkenntnissen wie Deutsch, Englisch und Mathematik gibt es verschiedene Spezialschienen. Sie reichen von Alphabetisierung bis zu Fachkursen inklusive Werkstättenunterricht und Exkursionen. Die durchschnittliche Verweildauer soll neun Monate betragen. Ziel des Jugendcolleges ist, die Teilnehmer in eine weiterführende Schule, eine berufliche Ausbildung oder in Beschäftigung zu bringen.

Jugendcollege für Flüchtlinge eröffnet

Ein neues Bildungsangebot für Flüchtlinge, die nicht mehr schulpflichtig, aber noch nicht fit für den Arbeitsmarkt sind, startet .

1.000 Plätze für Jugendliche

Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger, die gemeinsam mit Sozialstadträtin Sonja Wehsely (beide SPÖ) die Eröffnung vornahm, ist vom Erfolg des Konzeptes überzeugt: „Das Jugendcollege ist eine wertvolle Verbindung.“ Die Einrichtung umfasse deswegen 1.000 Plätze, da Experten festgestellt hätten, dass diese Anzahl an Jugendlichen gut weitervermittelt werden könne.

Für das Jugendcollege sind sechs Millionen Euro pro Jahr budgetiert. Die Hälfte stammt aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds, die andere Hälfte steuern die MA 17, das AMS Wien und der FSW bei. Umgesetzt wird das Projekt von einem Bieterkonsortium bestehend aus den Wiener Volkshochschulen, dem WUK - Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser, der Caritas, dem Integrationshaus, Interface Wien, dem Non-Profit-Unternehmen abz*austria, dem Schulungs- und Beratungsinstitut Equalizent, dem Verein PROSA und dem Berufspädagogischen Institut BPI der Österreichischen Jungarbeiterbewegung.

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