AUA sucht Piloten ohne Flugpraxis

Die AUA (Austrian Airlines) sucht ab dem neuen Jahr erstmals wieder Piloten, die sie zusammen mit der Lufthansa-Flugschule von Anfang an selber schult. Mehr als 100 Pilotinnen und Piloten sollen 2017 bei der AUA eingestellt werden.

2016 wurden in Summe 145 neue Piloten aufgenommen, alle hatten schon eine abgeschlossene Ausbildung. Insgesamt werden bei der AUA zum heurigen Jahresende rund 1.100 Piloten angestellt sein. Die AUA-Flotte besteht derzeit aus 78 Flugzeugen. 11 davon sind Langstreckenflugzeuge.

Andere Flugzeuge lösten Umschulungswelle aus

Die AUA hat seit einiger Zeit zusätzlichen Bedarf an Nachwuchspiloten, weil der Umstieg von Fokker- auf Embraer-Maschinen eine Umschulungswelle ausgelöst hat. Außerdem werden in den nächsten zwei Jahren neue größere Maschinen (Airbus- bzw. Boeing) in Dienst gestellt.

Weil die AUA heuer im Frühsommer zu wenig Piloten hatte, mussten viele Flüge gestrichen werden. Abhilfe schaffte sich die Airline, indem sie von anderen Airlines Flugzeuge samt Crews angemietet hat - mehr dazu in Flugausfälle: AUA will Pilotenmangel bekämpfen.

Ausbildung dauert 21 Monate

Die Grundausbildung der 2017 rekrutierten Nachwuchspiloten beginnt in der neuen Lufthansa-Konzernflugschule European Flight Academy. Das Auswahlverfahren läuft in Wien oder Hamburg. Der erste Kurs für bis zu 30 Teilnehmer startet im Februar 2017 in Bremen.

Praktisches Flugtraining ist in Goodyear/Arizona (USA) sowie in Rostock-Laage auf Schulflugzeugen. Die Ausbildung dauert 21 Monate. Am Ende steht die Verkehrsflugzeugführerlizenz (Airline Transport Pilot License, ATPL). Dann brauchen die Absolventen noch die Berechtigung für den jeweiligen Flugzeugtyp.

Neuer Airport-Mietvertrag hilft AUA sparen

Die AUA und der Flughafen Wien haben heuer einen neuen Mietvertrag festgemacht, der für die AUA billiger ist als der alte. Die Mietlaufzeit wurde nach AUA-Angaben von 2025 auf 2035 verlängert. Es geht vor allem um die technische Basis - also Hangar- und Flugbetriebsgebäude und Werkstätten.

Die AUA hat in Wien-Schwechat außerdem weniger Parkplatzfläche im Umfeld der AUA-Technik vom Flughafen angemietet. In Summe hat der Flughafen Grundstücke im Ausmaß von 25.000 Quadratmetern ins uneingeschränkte Eigentum zurückgenommen. Diese Flächen will der Airport selber für seine Immobilienprojekte nutzen.

Über die Bühne gegangen ist das heuer schon zu Jahresbeginn. Bei der Neuaufstellung des Mietvertrags hat die AUA eine Mietvorauszahlung von 79,8 Mio. Euro an den Airport überwiesen, wie in der Flughafen AG berichtet wurde. Diese Akontozahlung schlug sich als positiver Einmaleffekt in der Flughafen-Wien-Bilanz nieder, verbucht wurde sie schon im ersten Quartal. Bei der AUA soll sich die durch die langfristige Bindung verbilligte Miete im laufenden Betrieb rechnen.

Flughafen meldet 2016 als Passagierrekordjahr

Für den Flughafen selbst ist das Jahr 2016 bisher ein Rekordjahr. Das meldete der Vorstand am Dienstag. Im Juli und September gab es neue Höchstwerte bei der Zahl der Flugreisenden - mehr dazu in noe.ORF.at.

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