Häupl kündigt Personalentscheidungen an

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat gegenüber dem Nachrichtenmagazin „profil“ Personalentscheidungen angekündigt. Er betont jedoch in einer Aussendung, dass er damit die Stadtregierung und nicht seine Nachfolge meint.

„Personalentscheidungen sollten intern getroffen werden, und das werden wir auch bald tun", so Häupl im „profil“. Danach gefragt, ob es einen Umbau in der Stadtregierung geben werde, meinte der Bürgermeister: „Im ersten Quartal des kommenden Jahres wird es eine Entscheidung geben.“

Kritiker hatten ihn aufgefordert, seine Nachfolge zu regeln. Dazu sagt Häupl, „er habe null Ehrgeiz, als längstdienender Bürgermeister in die Geschichte einzugehen“, ohne konkret auf einen Nachfolger bzw. einen Zeitpunkt der Nachfolge einzugehen. Weiters kann sich Häupl demnach auch vorstellen, das Bürgermeisteramt und den Parteivorsitz zu trennen.

„Ohne Schmäh wird es nicht gehen“

„Ohne Schmäh wird ein Wiener Bürgermeister nicht auskommen“, meint Häupl. „Wahrscheinlich wird er oder sie also ausschauen wie Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser - mit einer gehörigen Portion Schmäh“, beschreibt Häupl seinen Nachfolger. Mit dem als etwaigen Nachfolger gehandelten Manager Gerhard Zeiler sei er seit Jahrzehnten befreundet: „Dazu stehe ich, auch dazu, dass Gerhard ein ausgezeichneter Mann ist.“

Schieder: Häupl hat Zügel fest im Griff

Der ebenfalls schon als möglicher Häupl-Nachfolger genannte Andreas Schieder, Klubobmann der SPÖ im Nationalrat, hat Häupl im Ö1-Morgenjournal verteidigt. Dieser habe die Zügel fest im Griff". Schieder geht wie Parteichef Christian Kern davon aus, dass sich die Wogen in der Landespartei rasch glätten.

Zu eigenen Ambitionen auf den Landesparteivorsitz hielt er am Samstag fest: „Ich bin gewählt als Klubobmann. Ich habe eine Aufgabe im Parlament, diese erfülle ich gerne.“ Wien habe mit Häupl einen Bürgermeister: „Dieser Wiener Bürgermeister sitzt am Kutschbock und hat die Zügel fest im Griff und das ist gut so.“

Kritik von Deutsch: 22 Jahre reichen

Die Kritik an Häupl war in den vergangenen Tagen innerhalb der Wiener SPÖ überraschend deutlich ausgefallen. Der frühere Landesparteisekretär Christian Deutsch meinte, dass es nach 22 Jahren im Amt Häupls Verantwortung sei, das Nachfolgethema anzusprechen - mehr dazu in Kritik an Häupl wird deutlicher.

Häupl hatte dazu am Donnerstag Gelassenheit signalisiert. Änderungen im SPÖ-Regierungsteam schloss er zwar nicht aus. Nach der Sitzung des Wiener SPÖ-Präsidiums meinte er aber: „Ich will das nicht runterspielen, aber von Revolution ist natürlich überhaupt keine Rede“ - mehr dazu in Häupl: „Von Revolution keine Spur“.

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